In der Stille liegt die Kraft

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Diese Woche möchte ich gar nicht allzu viele Worte verlieren.
Manchmal ist Stille einfach besser.
Stille schafft Raum.
Wir erleben sie viel zu selten. Unsere Welt ist laut, geschäftig und geprägt von medialer Dauerbeschallung.
Dabei ist Stille so wichtig.

Wenn wir wirklich etwas erfahren wollen – über andere und über uns – müssen wir lernen, stille Momente zu schaffen – und sie auszuhalten.

Wer redet, kann nicht zuhören.

Nur wer still ist, kann richtig zuhören.
Seinem Gegenüber und sich selbst.
Und dabei meine ich nicht nur die Stille durch Nichts-Sagen, sondern auch die innere Stille.
Wie oft formulieren unsere Gedanken schon eine Antwort auf das oder interpretieren, was unser gegenüber sagt, noch bevor er oder sie zu Ende gesprochen hat?
Wie oft hören wir zu, um zu antworten – und weniger, um wirklich zu verstehen?

Nicht jeder hat die selbe Geschwindigkeit. Manche Menschen tauen erst auf, trauen sich erst, etwas mehr preis zu geben, wenn man Ihnen Zeit und Raum schenkt.
Also, einfach mal warten und nix sagen.

Ähnlich verhält es sich mit unserem Körper und unserem Geist.
Wer kennt es nicht, das Phänomen, dass sich körperliche Beschwerden erst zeigen, wenn wir zur Ruhe kommen? Urlaub haben?
Die waren vorher auch schon da – nur haben wir sie überhört oder nicht hören wollen.
Und in unserem Kopf ist auch ganz schön was los.
Wir denken durchschnittlich 60.000-70.000 Gedanken pro Tag.
Die meisten davon sind unterbewusst, aber da ist dieses ständige Geplapper im Inneren – das uns nicht selten zu Handlungen Außen bewegt – ebenso unbewusst und automatisch. Und dieses Plappermaul in uns wird immer wieder durch Reize im Außen neu angefeuert – und wechselt das Thema schneller als Du es merkst.

Die wahre innere Stimme in uns kommt so selten bis nie zu Wort.
Im Buddhismus gibt es da ein schönes Bild:
Unsere Seele ist wie ein tiefes Gewässer. Wenn es ständig in Bewegung ist und die Wellen den Sand aufwirbeln, wird uns kein klarer Blick auf den Grund gelingen.

Also, einfach mal einen ruhigen Ort suchen, ohne Input (auch keine Entspannungsmusik), Stille aushalten und gespannt sein, was passiert (und gespannt sein, wie lange Du es aushältst ;-))

Ich wünsche Dir eine kraftvolle und stille Woche!

Deine Birgit

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