Plädoyer für die Pause

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Pausen sind keine Belohnung für Geleistetes sondern die Grundvoraussetzung dafür, überhaupt leisten zu können.

Wie oft sagst Du Dir im Alltag: „Wenn ich erstmal xyz erledigt habe, dann … mache ich eine Pause.“ Dabei sollte die Pause nicht am Ende der Erledigungen stehen, sondern regelmäßig eingeplant werden, damit Dein Körper und Dein Geist regenerieren können und Du leistungsfähig bleibst. Die „wenn-dann-Einstellung“ ist, als wenn Du mit dem Auto nach Spanien fahren würdest, Dir dann mitten in Frankreich das Benzin ausgeht und Du sagen würdest: „Wenn ich erstmal in Spanien angekommen bin, dann tanke ich.“

Pausen sind wie Pit-Stops

Pausen sind wir Pit-Stops, sie tanken Dich wieder auf. Ohne Pausen ist unser Gehirn auch nicht in der Lage, die aufgenommenen Informationen zu verarbeiten. Dies geschieht nämlich nicht, während wie sie aufnehmen, sondern im Ruhezustand. Zudem verlieren wir durch Pausen keine Zeit, sondern wir gewinnen sie. Wer nämlich regelmäßig Pausen auslässt, erledigt immer weniger in der selben Zeit und läuft Gefahr, vermehrt Fehler zu machen. Diese müssen dann wiederum korrigiert werden – Zeit, die man sich sparen könnte.

Wann ist Zeit für eine Pause?

Im Alltag solltest Du ca. alle 60-120 Minuten eine kleine Pause einlegen. Ein paar Minuten reichen hierbei schon aus! Wenn Du auf Deine Körpersignale achtest, merkst Du recht schnell, wann es Zeit für eine Pause ist:

  • Du bekommt Lust auf eine Kleinigkeit zu essen (meist auf etwas Süßes)
  • Du fängst an, zu gähnen
  • Du hast das Bedürfnis, Dich zu räkeln und zu strecken
  • Deine Gedanken schweifen ab
  • Du bist leichter abgelenkt

Im Flow oder festgebissen?

Manchmal kann es passieren, dass wir vollkommen von einer Aufgabe absorbiert werden. Solange wir diese mit Leichtigkeit und freudigem Fokus erledigen ist es sehr wahrscheinlich, dass wir uns im Flow befinden. Dieser Zustand des angenehmen Gefordertseins in einer Aufgabe, die wir lieben und für sinnvoll halten, ist in der Regel bereichernd und nicht erschöpfend.

Solltest Du Dich aber dabei beobachten, wie Du immer angestrengter an einer Aufgabe „klebst“, dabei weniger blinzelst, flacher atmest und eine angespannte und recht statische Körperhaltung einnimmst, bist Du nicht im Flow sondern im Festbeißen. Du verlierst den Kontakt zu Dir und zur Zeit und überspannst. Wenn Dir das bekannt vorkommt, empfehle ich dir die „Pomodoro Technik“. Diese Zeitmanagement Methode basiert auf der Idee, dass häufige Pausen die geistige Beweglichkeit verbessern können. Sie wurde nach der Küchen-Stoppuhr in Tomatenform benannt. Wie beim Spagetti kochen stellst Du Dir Deine Küchenuhr (oder alternativ den Wecker Deines Handys – das Du dann auf Vibrationsalarm in Deiner Hosentasche aufbewahren kannst) auf 30 oder 60 Minuten . Mach eine Pause, sobald es klingelt – damit Du den Tag über schön al-dente bleibst ;-))

Abwechslung ist Trumpf

Die regelmäßigen Pausen müssen nicht lange andauern, 2-5 Minuten reichen bereits aus. Zur Erholung trägt alles bei, was einen Gegenpol zur vorherigen Tätigkeit darstellt.

Wenn Du z.B. sitzend am Bildschirm arbeitest …

  • blicke aus dem Fenster und lasse den Blick in die Ferne schweifen (Pause für die Augen)
  • gehe ein paar Schritte – am besten an der frischen Luft (Pause für den Körper)
  • lassen Deine Gedanken schweifen (Pause für den Geist)
  • Trinke ein Glas Wasser
  • Verzichte darauf, vom PC Bildschirm auf den Handy-Bildschirm zu wechseln

Wenn Du im Stehen oder inmitten vieler Menschen arbeitest:

  • suche Dir ein ruhiges Plätzchen – am besten an der frischen Luft, setze Dich aufrecht hin und schließe die Augen. Vielleicht meditierst Du sogar kurz
  • trinke ein Glas Wasser oder mache Dir eine Tasse Tee

Egal in welcher Tätigkeit, ein Ortswechsel macht es uns leichter, abzuschalten und die Pausenzeit zu genießen (vom Schreibtisch in die Teeküche, vom Verkaufsraum vor die Tür etc.).

Also, mach doch mal Pause um Deinen Biß zu bewahren!

Alles Liebe,

Deine Birgit

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