Digital Detox

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Ich gebe es zu: irgendwie bin ich immer mal wieder Social Media müde. Das kommt meistens zu Zeiten, an denen ich aufgrund meiner Auftragslage ziemlich viel vor Bildschirmen aller Art sitze.

Eigentlich nicht so mein Ding.
Brauche eine Weile, „meinen Geist zu zähmen“ und auf eine Aufgabe einzustimmen – und dann habe ich nicht lange Sitzfleisch. Am liebsten bin ich draußen, in Bewegung, mit Menschen in der Natur oder in Veranstaltungsräumen – und setze um, was ich geplant habe. Seit ca. zwei Jahren spielt sich nun aber auch 80% der Umsetzung ebenfalls vor dem Bildschirm ab. Für diese Möglichkeit bin ich einerseits sehr dankbar – schließlich kann ich so weiterhin Training und Coachings geben – und das sogar ortsunabhängig!
Allerdings merke ich eben, wie dann in regelmäßigen Abständen ein Bildschirmüberdruss einsetzt. Alles spielt sich vor Bildschirmen ab – Laptop, Handy, Tablet, Fernseher… Sie sind To Do Liste, Werbeplattform, Verbindung zu Freunden, Rechner, Kamera, Wecker, Nachrichtenquelle, Buch, Radio … Eine Stunde mal nicht drauf geschaut – 45 Nachrichten in allen möglichen Kanälen schreien nach Aufmerksamkeit!

Glaubt man aktuellen Studien, geht es mir nicht alleine so:

Laut einer Forsa Studie greifen die Deutschen im Durchschnitt zwischen 60 und 100 mal pro Tag zum Smartphone und sind fast dreieinhalb Stunden am Bildschirm aktiv. Hinzu kommt statistisch gesehen dieselbe Nutzungsdauer an Laptop, PC oder Tablet plus weitere vier Stunden am Fernseher. Insgesamt sind das gute elf Stunden pro Tag! Tendenz steigend.

Und abgesehen von der kontinuierlichen Berieselung und somit „Ablenkung vom Hier und Jetzt“ hat das auch noch andere Auswirkungen. Zum einen sind  die Meldungen und Meinungen und Nachrichten sehr nervenaufreibend und emotional beanspruchend. Zum anderen haben wir scheinbar keine Zeit mehr für ausgleichende Aktivitäten – raus in die Natur, spazieren gehen, ein Nickerchen, Sport machen …

Kurz habe ich gezuckt – kann ich mir das leisten? Eine Woche sehr reduziert posten und kommentieren? Schließlich ist Social Media für den Selbständigen ja wichtig für Marketing und Sichtbarkeit.
Aber die Entscheidung war schnell gefällt: JA!

Pause und Abstand sollte man sich immer leisten – ansonsten sind wir ja nur noch Getriebene !

Besser nix machen als unmotiviert irgendwas zu kommentieren und sich wie ein „Digitaler Zombie“ durch die Feeds und Threads zu scrollen.

So denn – was soll ich sagen – es hat sehr gut getan!

Ich war wesentlich produktiver und freue mich schon auf meine Kommenden Posts ab nächster Woche.

Vielleicht magst Du Dir ja auch mal eine Digitale Auszeit gönnen oder Dein „Informationsmanagement“ überprüfen?

Hier ein paar Tipps:

  • Realitätscheck: Wie lange sitzt Du am Tag vor Bildschirmen? Wie oft greifst Du zum Handy? Mittlerweile gibt es Apps, die Deine Bildschirmzeit am Handy messen – probier die mal aus, um einen Startpunkt zu haben.
  • Quellen-Check: Aus welchen Quellen ziehst Du Dir Deine Informationen? (Nachrichten etc.) Wie oft am Tag? Wie geht es Dir damit emotional? Was könntest Du ändern, damit es Dir besser geht?
  • Social Media Zeiten einrichten: Wann schaust Du in Deine Feeds und Threads in Social Media? Immer wieder zwischendrin und bleibst dann länger hängen als geplant? Überlege Dir, feste Zeiten am Tag hierfür einzurichten – z.B. 1x vormittags, 1x nachmittags, 1x abends.
  • Offline-Zeiten einrichten: Gönne Dir (und Deinen Geräten ;-)) offline Zeiten – z.B. zwischen 22 und 8 Uhr. Setze Dir selber offline Regeln, z.B. das Handy nicht neben das Bett zu legen und morgens nach dem Aufwachen dem Geist erst „inputfreie“ Zeit zu gönnen, bevor Du zum Gerät greifst.
  • Kompletter Detox: vielleicht traust Du Dich ja sogar, einen Tag pro Woche oder eine längere Zeit komplett offline zu gehen? Gib Deinen Kontakten vorher Bescheid, damit sie sich keine Sorgen machen und dann – geniesse die Ruhe und die wiedergewonnene Zeit!

Und jetzt: abschalten, rausgehen, Natur geniessen!

Deine Birgit