Liebe/r Leser/in, der heutige Artikel kommt etwas anders daher. Meine letzte Geschichte ist schon eine Weile her – mir war wieder einmal danach. Viel Spaß beim Lesen und inspirieren lassen! Birgit
Zwei Schwestern wachten eines Morgens auf, sahen aus dem Fenster und freuten sich über den strahlenden Sonnenschein, den blauen Himmel und den milden, frühen Sommerwind, der ins Zimmer blies. Sie sahen sich an und wussten: ein perfekter Tag um nach draußen zu gehen!
Während die eine
kurz im Bad verschwand, dann ihr Sommerkleidchen überwarf und die Haustür
hinter sich zuzog, stand die andere noch vor dem Kleiderschrank.
Was anziehen? Wie warm würde es werden? Sie nahm ihr Handy und checkte die Wetterapp. Sah gut aus. Aber wenn die sich wieder einmal täuschten? Wenn Regen aufzog? Dann doch lieber geschlossene Schuhe. Falls sie Waldwege gehen würde, eh besser. Aber wenn sie dann irgendwo einkehren würde, wären etwas eleganter Schuhe besser. Und vielleicht ein Pulli, falls es nach dem Regen kühler wird? Schirm oder Regenjacke? Und Sonnencreme, falls es nicht regnen sollte. …
Sie begann, alles zusammen zu sammeln und auf dem Bett zu drapieren. Vielleicht auch noch eine Flasche Wasser und eine Kleinigkeit zu essen? Man weiß ja nie!
Sie ging in den Keller, um eine passende Tasche zu suchen. Es war bereits einige Zeit vergangen. Als sie wieder nach oben in die Wohnung kam und aus dem Fenster sah, hatte der Regen eingesetzt. Ganz toll, dachte sie, alles umsonst! – und begann, Ihre Ausrüstung wieder zu verräumen.
Auf dem erneuten Weg
in den Keller kam ihr ihre Schwester völlig durchnäßt im Treppenhaus entgegen
und sie sagte: „Du Arme! Bist Du voll in den Regen gekommen? Wie war
es?“
Und ihre Schwester
antwortete:
„Es war wunderbar! Ich habe mich auf der Wiese in die Sonne gelegt, den Wind auf meiner Haut genossen, bin barfuß über Waldboden gewandert, habe Beeren gepflückt und eine Quelle entdeckt, meine Füße in den See gestreckt und auf dem Rückweg im warmen Sommerregen getanzt! Was machen wir heute Abend?“
Ihr
wünscht, ich produziere, Ihr genießt – Fantasiereisen an Eure persönlichen
Kraft- und Entspannungsorte!
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mit, und werde Co-Produzent/in meines neuen Podcasts „Du mußt nur die
Augen schliessen“.
Wie?
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Deinen persönlichen Kraft-Ort – ein Ort oder ein Umfeld, in dem Du entspannst, das Dir Freude bereitet oder Dich einfach glücklich macht. Das kann ein fiktiver Ort sein, oder ein ganz realer, an dem Du schon warst.
Beschreib‘ den Ort kurz: was siehst Du, was hörst Du, riechst Du, fühlst Du, schmeckst Du?
Was macht diesen Ort für Dich so besonders?
Bitte gib mir Bescheid, ob ich Deine Angaben ganz oder teilweise für das Intro meiner Podcast Folgen verwenden darf
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den Einsendungen werde ich dann Fantasiereisen und Geschichten produzieren und
als Podcast Folgen veröffentlichen. Ihr bekommt Bescheid, sobald es losgeht!
Ich
bin sehr gespannt auf Eure Lieblingsorte und sage schon mal danke für Eure
Beträge, mit denen Ihr Euch und anderen etwas Gutes tut!
Die unten eingefügte Audio Datei enthält eine von mir geschriebene Fantasiereise. Fühl Dich eingeladen, Deine Gedanken fliegen zu lassen. (Als E-Mail Abonnent/in meines Blogs bitte auf die Browser Ansicht klicken.)
Eine Fantasiereise ist eine wunderbare Möglichkeit, Deiner Imagination freien Lauf zu lassen, einzutauchen, zu entspannen und Deinem Unterbewusstsein die Möglichkeit zu geben, zu verarbeiten.
Ich nenne meine Fantasiereisen auch „Refugien“, da sie auch ein Rückzugsort für Deinen Geist und Deine Seele sein können.
Gehe auf eine inspirierende und entspannende Reise – Kopfhörer aufsetzen, Tondatei anklicken und los geht’s!
Die Reisezeit beträgt ca. 8 Minuten, die Du ungestört an einem ruhigen und angenehmen Ort verbringen solltest.
Irgendwie war es schon ein komischer Zufall, dass die beiden hier nun aufeinander trafen. Lange waren sie schon unterwegs unter der Sonne Spaniens – aber eben nicht gemeinsam.
Erfahrungen
hatten sie beide bereits zuhauf sammeln können – schöne, aber auch einige
gefährliche Situationen hatten sie schon meistern müssen. Manche davon hatten
sich unwiederbringlich in ihre Köpfe gebrannt – und manche hatten sich in stattlichen
Narben in ihrem Fell verewigt.
Und
hier standen sie sich nun gegenüber auf dieser Lichtung. Das Zirpen der Grillen
und die flirrende Hitze vereinigten sich mit dem Geruch des Pinienwaldes zu
einer unverkennbaren Atmosphäre. Der markante Duft des jeweiligen Gegenübers
wurde von der Wärme und dem leichten Wind direkt in die empfindlichen Nasen der
beiden Hunde getragen. Ihre Augen trafen sich und verharrten.
Rumba war ein eindrucksvolles Exemplar – gut doppelt so groß wie Rocky. Er hatte nichts Bedrohliches und war dennoch von einer Präsenz, die keine Zweifel offenließ. Die schwüle Brise zog über sein dichtes, hellbraunes Fell und stellte es leicht auf. Seine aufmerksamen, bernsteinfarbenen Augen wirkten dadurch noch wacher. Und – und das war der beachtlichste Punkt für Rocky – die Anzahl der Mitglieder seines Rudels, die sich hinter ihm einfanden, war beeindruckend. Ebenso beeindruckend wie die Tatsache, dass sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Was sie aber offenbar alle einte, war die Ruhe und Überzeugung, mit der sie hinter ihrem Rumba standen.
Nach
einigen Minuten des Beobachtens senkte der braun gefleckte Rocky langsam seinen
kleinen Kopf und reckte ihn leicht Richtung Rumba. Längst hatte seine Neugier
die Anspannung besiegt und er wagte sich näher an Rumba heran. Dieser ließ ihn
gewähren – selbst als Rocky begann, die Situation und Rumba mit seiner Nase zu
lesen.
„Ihr seid eine erstaunlich bunte Truppe“, sprach Rocky. „Ja“, erwiderte Rumba, „und fünf fehlen sogar gerade. Die sind unterwegs zum Essen holen.“ „Warum macht Ihr das nicht gemeinsam?“ „Es hat sich herausgestellt, dass vier das am besten können. Zwei sind unsere Jagdspezialisten und die anderen beiden sind im Dorf bei den Frauen sehr beliebt und bekommen dort immer etwas zugesteckt. So haben wir eine gute Mischung aus leckeren Sachen. Außerdem begegnet man uns im Dorf eher feindlich, wenn wir alle zusammen auftauchen.“
„Und
die vier dort hinten?“ fragte Rocky mit einem etwas abschätzigen Blick auf vier
Hunde, die scheinbar faul in der Sonne lagen und schliefen. „Die sind wohl
nicht so recht motiviert, was?“ „Oh, die solltest Du mal bei Nacht sehen“
entgegnete Rumba. „Das ist unsere Patrouille. Sehr praktisch – zwei von Ihnen
sind Spezialisten für Wälder und Wiesen und wenn wir in bergiges Gebiet kommen,
sind die beiden anderen unsere ‚Berglöwen‘, die alle Gefahren ausmachen und
bannen“.
Rocky
war beeindruckt. Scheinbar hatte jedes Tier im Rudel seine Aufgabe. Egal wie
schräg oder anders es aussah oder sich benahm, jeder konnte etwas anderes
besonders gut. Sogar eine kleine, weiße Hündin – kaum größer als ein Hase –
hatte ihre Aufgabe. Sie wirkte eigentlich ziemlich zurückhaltend und
schüchtern. Rumba erklärte, dass sie besonders gut darin sei, Wasserquellen
aufzuspüren, was dem Rudel schon des Öfteren das Leben gerettet hatte.
Rocky
beneidete Rumba und war zugleich voller Bewunderung. Bisher war Rocky alleine
unterwegs gewesen, musste sich durchschlagen und das Überleben oft hart
erkämpfen. Häufig hätte er Unterstützung brauchen können – beim Jagen, Wachen,
oder einfach nur, um Gesellschaft zu haben. Die meisten wilden Hunde, denen er
bisher begegnet war, waren ebenfalls Einzelgänger und eigentlich nur darauf
aus, selbst durchzukommen. Aber dieser Rumba hatte offensichtlich die Gabe, die
Talente der verschiedenen Hunde zu erkennen, ihnen klar zu machen, dass sie
alle voneinander profitieren können und im Rudel zu vereinen.
Und wie Rocky so vor sich hin schwärmte, kamen vier Hunde mit etlichen kulinarischen Genüssen im Maul Richtung Rudel getrabt. Sie legten sie ab und ließen zunächst Rumba essen. Dann aß der Rest des Rudels. Nach einer Weile kam auch der fehlende fünfte Hund zum Rudel zurück. Stolz präsentierte er seine Beute, die er Rumba vor die Füße legte: ein Büschel Sonnenblumen. Rumba schnaubte und schubste den kleinen dann Richtung Essen, damit auch er satt wurde.
„Was
kann er besonders gut?“ fragte Rocky verwundert. „Ach“, entgegnete Rumba, „ich
glaube das weiß er selbst nicht so recht. Aber er gibt sich redlich Mühe. Er
ist überall dabei, aber meistens hinterher, übereifrig oder völlig daneben.
Wenn ich so recht überlege, kann er eigentlich nichts so richtig“, brummte
Rumba. „Aber irgendwie hat er dann doch eine sehr wichtige Aufgabe: an ihm kann
ich wirklich am besten meine Gelassenheit üben.“
Als Rocky an diesem Abend an der Seite von Rumba und gemeinsam in seinem neuen Rudel einschlief, träumte er davon, dass ja eigentlich die ganze Welt ein harmonisches Rudel sein könnte. Und er war überzeugt, dass das möglich wäre – wenn nur alle ein wenig mehr Rumba im Blut hätte.
Es war einmal ein kleines Mädchen, das wollte die große weite Welt entdecken. Doch bevor es sich auf die Reise machte, wollte es alles gut planen. Es wollte ja alle Länder, Kulturen und Klimagebiete kennen lernen und musste sich folglich gut vorbereiten.
Also begann das kleine Mädchen, seinen Rucksack zu packen:
120 Reiseführer, die es auf die besonderen Gegebenheiten in jedem Land hinweisen sollten.
15 Wörterbücher – um überall die richtigen Worte zu finden.
Etliche Schuhe – um immer festen Tritt zu haben.
Dicke Hosen, dünne Hosen, viele Blusen, schöne Röckchen – es wollte ja auch für jede Gelegenheit passend gekleidet sein.
Schließlich packte das kleine Mädchen noch Proviant ein, um unterwegs immer etwas zur Hand zu haben, wenn der Hunger kommen würde.
Stolz saß das kleine Mädchen vor seinem Rucksack und freute sich darauf, endlich auf die Reise gehen zu können. Es nahm die Reiseroute zur Hand, bückte sich und wollte den
Rucksack schultern. Doch als es ihn auf dem Rücken hatte, merkte es, dass er
viel zu schwer war. Das kleine Mädchen kam gerade einmal bis kurz vor die Tür
damit. Erschöpft lies es sich dort nieder und überlegte.
Was tun? Es wollte diese Reise doch so sehr! Was aus dem Rucksack auspacken und zurücklassen? Das Essen? – Nein, das ging nicht! Die Schuhe? – Keinesfalls!! Die Lektüre? – Undenkbar! …
Und wie es da so saß und überlegte, kam ein Vogel mit buntem
Gefieder geflogen und setze sich auf den Rucksack. Neugierig neigte der Vogel
seinen Kopf und beäugte das Mädchen. Schließlich fragte er, was es denn so
bedrücken würde. Das kleine Mädchen begann, ihm von der geplanten Reise zu
erzählen, von der Last des Rucksacks und den Überlegungen, was zu tun ist, um die
Last zu erleichtern.
Da zwitscherte der Vogel vergnügt und sagte: „Was Du tun kannst? Das ist ganz einfach! Flieg einfach los. Und wenn Du durstig wirst, dann lass Dich an einem frischen Bach nieder und trinke. Und wenn Du hungrig wirst, dann lasse Dich auf einem Apfelbaum nieder und pflücke Dir einen leckeren Apfel. Und wenn Du an einen fremden Ort kommst, dann setze Dich auf einen Hügel, beobachte und lerne – dann wirst Du verstehen. Und wenn Du an einen Ort kommst, an dem Dein schönes Gefieder nicht passend scheint, dann breite die Flügel aus, erhebe Dich in die Lüfte und flieg einfach weiter. Du wirst sehen, Du brauchst nur Dich und Deine Flügel – und alles andere findet sich entlang des Weges.“
Da lächelte das Mädchen, bedankte sich bei dem Vogel,
stellte den Rucksack zurück ins Haus und machte sich auf die Reise.
Und weil es sich so leicht und frei fühlte, sah es doppelt so viele Länder wie ursprünglich geplant.