3 Regeln und 5 Tipps für schlechte Tage

Foto: Pixabay

Bei meiner Umfrage unter den Lesern dieses Blogs kam auch die Rückmeldung, dass ein Artikel über das Thema „Was tun bei schlechten Tagen“ ganz gut wäre.
Deshalb habe ich beschlossen, diesen Artikel hier wieder hervorzuholen – warum auch nicht, wenn sich schlechte Tage wiederholen, kann eine Wiederholung des Rezepts dagegen ja nicht schaden!
Viel Spaß beim Lesen!

„Bist Du eigentlich immer gut drauf?“ fragte mich neulich eine Freundin, der es gerade nicht so gut ging. Wer mal mit mir zusammengelebt oder länger Zeit mit mir verbracht hat, im Urlaub z.B., kennt die Antwort auf diese Frage. Allen andere verrate ich sie jetzt hier: NEIN.

Auch ich komme an meine Grenzen und habe manchmal Tage, an denen ich mich schon kurz nach dem Aufstehen damit tröste, dass sie vorüber gehen. Keine Ahnung, wo die schlechte Stimmung an solchen Tagen herkommt – von doofen Gedanken wohl kaum, denn sie ist gefühlt schon da, bevor ich den ersten Gedanken des Tages fasse 😉
Wenn ich mich hier kontinuierlich mit allerlei Tipps zum Thema Balance und Happiness austobe und wenn ich auf meiner „Mission“ unterwegs bin, anderen Menschen dabei zu helfen, mehr Wohlbefinden und Freude zu erlangen, mag der Eindruck aufkommen, dass ich unerschütterlich positiv denke.

Ja, ich möchte Dich darin unterstützen, Deine Gedanken, Gefühle und Deinen Körper in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen um gesund, selbstbestimmt und zufrieden zu leben.
Aber damit keine Missverständnisse aufkommen: dass das nicht immer und ausnahmslos gelingt, ist normal und menschlich!

Leistungsdruck und Perfektionismus sind die falschen Begleiter auf dem Weg zu Zufriedenheit und Wohlbefinden

Vielleicht habe ich einen kleinen Vorteil, weil ich die Themen ja praktisch täglich durch meine Synapsen laufen lasse und sie so immer präsent sind. Und alles, worüber ich schreibe, habe ich sozusagen auch an mir selber ausprobiert. Ich nenne das den „Nachhilfe-Effekt“. Wenn wir etwas, was wir selber lernen, jemand anderem erklären, verfestigt sich das Gelernte noch einmal ganz anders. Und so habe ich die stille Hoffnung, dass mir das alles eines Tages in Fleisch und Blut übergeht…
Bis dahin höre ich mir aber gerne immer, wenn ich selbst mal wieder „feststecke“, meinen Lieblingskommentar guter Freude an, der da lautet:
„Lies doch einfach nochmal ein paar Deiner Blogartikel.“

Aber jetzt mal im Ernst. Schlechte Tage hat jeder. Normal.
Wie wir aber damit umgehen, entscheidet, ob wir gut durch sie durch kommen (und sich manchmal die Stimmung vielleicht schon im Laufe des Tages dreht), oder ob sie in die Verlängerung gehen.

Daher kommen hier meine 3 Regeln und 5 Tipps, um gut durch einen schlechten Tag zu kommen (Wirksamkeit im Selbstversuch nachgewiesen :-)):

3 Regeln für schlechte Tage

  1. Du mußt NICHT immer gut drauf sein.
  2. Es ist in Ordnung, traurig, wütend, enttäuscht, melancholisch, erschöpft etc. zu sein. In unserer vom Perfektionismus oder zumindest der perfekten Außendarstellung getriebenen Welt wird darüber zwar nicht so oft gesprochen – aber auch diese Gefühle gehören zu Dir – und jedem anderen Menschen auf diesem Planeten.
  3. Es geht vorbei. Gefühle und Stimmungen sind wie eine Wetterlage. Sie ziehen vorbei. Und manchmal sind die Wolken gar nicht so dicht oder beständig, wie sie zunächst wirkten.

5 Tipps für schlechte Tage

  1. Sag hallo zu Deiner „Wetterlage“ und begrüße sie beim Namen. Stell Dir dieses (unerwünschte) Gefühl wie einen (ungebetenen) Partygast vor, der vor der Tür steht, und mitfeiern möchte. Und Du weist diesen Gast ab, ohne ihn Dir anzuschauen oder seinen Namen zu kennen. Entweder geht er – aber kommt später nochmal mit Verstärkung wieder oder er randaliert die ganze Zeit vor Deiner Tür und versaut Dir die gesamte Party. Druck erzeugt Gegendruck. Also, öffne die Tür, heiße ihn willkommen und weise ihm einen Platz zu.
  2. Hör Dir an, was Dein Gast zu sagen hat – aber lass Dich nicht ins Drama verwickeln. Ein Bierchen ist ok – dann bedanke Dich bei Deinem Gefühl für das, was es Dir mitteilen wollte (z.B. dass Du auf Dich achten sollst und letzte Woche übertrieben hast, oder um welches Bedürfnis Du Dich mehr kümmern solltest …). Und dann kümmere Dich um die anderen Partygäste und ..
  3. Mache eine Sache, die Dir ein Erfolgserlebnis beschert – stelle etwas fertig, was Du schon lange aufgeschoben hast, absolviere ein Modul in einer Fortbildung, mache eine Sporteinheit, erledige etwas im Haushalt … – und mache Dir danach Deinen Erfolg bewußt. Vielleicht belohnst Du Dich auch mit etwas, z.B.
  4. Mache eine Sache, die Dir Freude macht – ruf mal wieder einen lieben Freund an, kaufe Dir Blumen, bastle oder handwerke, streichle Dein Haustier …
  5. Mache eine Sache, die Deinem Körper gut tut – koche Dir etwas Gesundes und Leckeres, mache einen langen Spaziergang, achte bewußt darauf, ausreichend zu trinken, lege eine Entspannungs- oder Meditationseinheit ein …

Auch wenn eine Sache, die Du machst, in mehrere Kategorien fällt – mache auf jeden Fall drei Dinge, die zu Freude und Wohlbefinden beitragen und Dich Selbstwirksamkeit erfahren lassen.

Sei freundlich zu Deinem „speziellen Partygast“ und dann kümmere Dich um Dich.
Nichts anderes will er Dir meistens sagen.

Sei gut zu Dir!

Deine Birgit

Schreibe einen Kommentar