Schwimmen lernt man nicht an Land

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Immer mal wieder gebe ich Entspannungskurse in einem Umfeld, das auch während der Sessions über eine gewisse Geräuschkulisse verfügt.

Am Anfang hat sich mir die Frage gestellt: geht das? Können meine Teilnehmer entspannen, wenn sie nicht komplett von Ruhe umgeben sind?

Und schon recht bald dachte ich mir dann:
Wenn mein Ziel ist, Menschen dabei zu helfen, im Trubel die Ruhe zu wahren, macht es dann nicht Sinn, die Ruhe im Trubel zu üben?

Klar, kann man sich zur Entspannung – sei es Meditation, Autogenes Training oder eine Fantasiereise – an einen möglichst ruhigen Ort zurückziehen. Und sicher hilft das auch dabei, die Akkus wieder aufzuladen.

Was aber passiert, wenn ich dann in den Alltag zurückkehre und meine Akkus leer sind, bevor die nächste Ruhephase oder ein Ruheort in Sicht sind?
Sollte ich dann nicht in der Lage sein, trotzdem „gesund“ weitermachen zu können?

Im Prinzip können Entspannungsmethoden zweierlei Nutzen haben:

  1. Runterkommen, abschalten und den Akku aufladen
  2. Techniken und Methoden kennenlernen und üben, damit der Akku sich im Alltag nicht mehr so schnell entleert.

Der erste Punkt ist wichtig, der zweite nachhaltig.

Um von 2. profitieren zu können, ist es wichtig, dass ich mich bewußt den Situationen aussetze, in denen ich mir mehr Ruhe und Gelassenheit wünsche – um zu üben, wie mir das gelingen kann.

Um wirklich schwimmen zu lernen muss man sich eben nass machen.

Und wenn es uns gelingt, die Methoden und Techniken in unseren Alltag zu integrieren, fühlen wir uns auch viel seltener leer und gestresst.

Also, nimm Dir Zeit, Deinen Akku aufzuladen aber vergiss nicht, das Gelernte auch unter den Bedingungen zu üben, für die Du es gelernt hast.

Viel Erfolg beim „Schwimmtraining“ !

Deine Birgit