Reden kocht keinen Reis

Foto: Pixabay

Dieses chinesische Sprichwort ist mir neulich untergekommen – und ich liebe es!
Ist es nicht so, dass Wissen und Erkenntnis erst dann wirklich hilfreich sind, wenn uns die Umsetzung gelingt?
Sicherlich ist es gut, ein paar Gedanken zu verlieren – oder auch auszutauschen, bevor man ins Handeln kommt – aber irgendwann sollte man dann auch wirklich handeln. Reden hat nicht wirklich viel praktischen Nutzen.

Bei so mancher Diskussion frage ich mich am Ende: und nu? Was MACHEN wir jetzt damit? Ging es nur darum, zu Jammern und das eigene Ego zu streicheln (denn natürlich wissen wir immer, wie WIR oder MAN es besser machen könnte!) oder überlegen wir jetzt auch gemeinsam, was man tun kann?

Ist ein bisschen wie beim Fußball oder wenn man jemandem auf der Bühne zuhört: im Publikum zu sitzen und das zu kritisieren, was da abgeliefert wird, ist leicht. Aber würde ich mich aufs Spielfeld stellen oder auf diese Bühne – und unter Beweis stellen, dass ich das besser kann wo ich doch weiß, woran es liegt?

Ich erinnere noch bis heute eine Situation bei meiner mündlichen Abschlussprüfung zur Hotelfachfrau: ich saß mit zwei weiteren Auszubildenden gleichzeitig vor einem Prüferkomitee von 5 Personen. Wir wurden der Reihe nach zu verschiedenen Themen befragt. Auf fast alle Fragen, die meine beiden Leidensgenossinnen gestellt bekommen haben, hatte ich natürlich die Antwort – aber ich war nicht an der Reihe. Und als ich dann endlich dran war — äh, ja, nee, also DIE Frage, ähm, Moment …

Ja, Reden, Wissen und Meinungen austauschen sind wichtige Aspekte,  um zu einer Einschätzung zu kommen und dann entscheiden zu können. Aber:

Reden verändert vielleicht Perspektiven. Handeln die Welt.

Und von mutigen Macher-Persönlichkeiten können wir mehr brauchen, finde ich. Redner haben wir genug. Vielleicht hilft es auch, wenn wir den Umsetzern mehr Wertschätzung schenken, dass sie z.B. voran gehen, sich dem Feuer stellen, der Ungewissheit und dem Druck. Vielleicht ermutigt diese Wertschätzung dann auch andere, ins Handeln zu kommen.

Denn das Beste am Machen ist: Taten sind viel überzeugender, als Worte.

Die Welt braucht Vorbilder – egal, ob es der Chef bei der Arbeit ist, die helfende Hand der Nachbarin oder Freunde, die für uns da sind.

Show, don’t tell – sagt man auch beim Film und in der Literatur. Erzähl nicht, wie es dem Protagonisten geht – vermittle es dem Publikum durch sein Handeln.

Oder noch salopper ausgedrückt: laber net, mach! 😉

Wo könntest Du noch mehr tun statt reden, um was zu verändern?

Ich selbst bin erst gestern in Bezug auf ein Thema von jemandem gefragt worden: „Und, lebst Du’s auch?“ Ich liebe solche Menschen, ich liebe solche Fragen!

In diesem Sinne höre ich jetzt auf zu Labern und werde mal schauen, wie ich meine Frage an Dich für mich selbst beantworte!

Eine mega mutige Macher-Woche Dir!

Deine Birgit