Innere Veränderung – Überforderung

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Im letzten Beitrag ging es darum, dass wir unsren inneren Elefanten unter Umständen nicht in Bewegung bekommen, weil das angestrebte Ziel zu „langweilig“ ist, also eher eine Unterforderung. Unterforderung bedeutet, dass die Herausforderung fehlt, dass das Ziel nicht anspornt, keine Energie freisetzt und keine Erfolgserlebnisse ermöglicht.

Doch auch das genaue Gegenteil, nämlich Überforderung, kann dazu führen, dass Dir plötzlich die Motivation fehlt, es anzugehen. Wenn uns ein Ziel nämlich überfordert, entstehen Zweifel, ob wir es erreichen können und die Zuversicht und das Selbstvertrauen in unsere Fähigkeiten schwinden.

Aber wie kann es dazu kommen, dass wir uns von einem Ziel überfordert fühlen, wenn wir es uns doch selbst setzen können?
Dafür kann es mehrere Gründe geben:

  1. Zu groß: Wir haben „Großes“ vor – also z.B. das Erreichen einer Zusatzqualifikation oder eines Studienabschlusses, einen größeren Gewichtsverlust oder die Bewältigung einer Angst.
  2. Zu komplex (zu viel auf einmal): Wir schreiben eine lange Liste der Dinge, die zur Zielerreichung nötig sind. Und plötzlich fühlen wir uns, als wenn wir nicht nur an der einen Sache arbeiten sollten, die wir ändern wollen, sondern dafür 10 Dinge gleichzeitig angehen müssen.
  3. Zu schnell (keine Geduld): Wir wollen zu viel in zu kurzer Zeit. Das passiert vor allem, wenn wir uns in Bezug auf das was machbar ist an anderen orientieren anstatt zu analysieren, was in unserem Falle eine realistische Geschwindigkeit ist (auf Basis unserer Lebensgewohnheiten, unseres Körpers/Stoffwechsels, unserer Möglichkeiten).

 Was also können wir tun, um unseren inneren Elefanten mit unserer Zielsetzung nicht zu „erschlagen“?

  1. Kleine Schritte: Besonders, wenn Du etwas Großes vorhast, ist es wichtig, Dein Ziel in kleine Teilschritte runterzubrechen. Nimm Dir z.B. ein kleineres Wochenziel vor – wieviel Zeit möchtest Du pro Woche in Lernen investieren? Wieviel kg möchtest Du pro Woche verlieren? etc.
  2. Einfache Schritte: Ebenso wichtig wie kleine Schritte ist, dass die Schritte zur Zielerreichung einfach gestaltet sind. Sollten tatsächlich mehrere verschiedene Aspekte nötig sein, um Deine angestrebte Veränderung zu erreichen, so breche auch diese herunter. Nimm Dir in Woche 1 A vor, füge in Woche 2 B hinzu und in Woche 3 Aspekt C. So kannst Du Dir bei einem Gewichts- oder Ernährungsziel z.B. vornehmen, in Woche 1 auf Alkohol zu verzichten, in Woche 2 die Obst- und Gemüseportionen zu vergrößern, ab Woche 3 auf Deinen Zuckerkonsum zu achten etc.
  3. Deine Geschwindigkeit: prüfe vor Festlegung, bis wann Du das Ziel erreicht haben möchtest, was in Deinem Fall realistisch ist. Wenn Du z.B. eine Fortbildung anstrebst, für die es wichtig ist, 10 Stunden in der Woche zu lernen, mache 1-2 „Probewochen“. Plane Dir in diesen Wochen konkrete Zeitfenster ein, die insgesamt 10 Stunden ergeben. Blicke danach zurück: hat es geklappt? Ist es Dir leicht gefallen? Wenn es nicht geklappt hat – worauf müsstest Du verzichten, um auf die 10 Stunden zu kommen? Und bist Du dazu bereit? Oder gibt es eine andere Lösung? Z.B. den Gesamtzeitraum der Fortbildung zu verlängern? Ebenso kannst Du erst einmal 1-2 Wochen beobachten, wieviel Gewicht Du realistischerweise in der Lage bist, zu verlieren.

Zum Aspekt der Überforderung gibt es sogar einen passenden Spruch mit Elefant:

„How do you eat an elephant? One bite at a time.“

(Aber verrat’s ihm nicht – sonst bekommt er noch Angst ;-))

Was auch immer Du Dir vornimmst – geh Deinen Weg, geh ihn auf Deine Art, in Deiner Geschwindigkeit und Schritt für Schritt.

Viel Erfolg & Appetit auf’s Ziel!

Deine Birgit