Innere Veränderung – Glaubenssätze und Überzeugungen

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Und weiter geht es in der Reihe der Aspekte, die uns bei unseren Vorhaben, etwas zu ändern, im Weg stehen.

Glaubenssätze und Überzeugungen sind sozusagen das Gebetbuch Deines Elefanten, also Deines Unterbewusstseins. Bei Glaubenssatz denkst Du jetzt vielleicht an Religion – und auch wenn die damit nichts zu tun hat, so ist der Begriff doch aus ihr entlehnt. Denn mit unseren Glaubenssätzen und Überzeugungen schaffen wir uns unsere ganz persönliche Religion – mit der wir uns selbst tagtäglich erklären, was möglich ist und was nicht, was wir können und was nicht und warum die Dinge so sind wie sie sind.

Hast Du Dich selbst schon einmal Sätze sagen hören wie „Ich bin einfach kein Frühaufsteher“ oder „in Mathe sind Jungs einfach besser“`? Dann weißt Du, wovon ich spreche. Selten sind uns unsere Glaubenssätze bewusst – bis wir ihnen auf die Schliche kommen. Meistens dann, wenn wir irgendwo nicht weiterkommen, blockiert oder frustriert sind.
Egal ob bewusst oder unbewusst, sie beeinflussen unser Handeln, unsere Möglichkeiten und unser Vorankommen. Grundsätzlich sind sie ein Hilfsmittel – denn um uns in der Welt zu orientieren, brauchen wir Erklärungen und das Gefühl, dass die Dinge eine Bedeutung haben. Wenn wir mit Unterklärlichem konfrontiert werden oder uns Schlimmes widerfährt, suchen wir nach Gründen und einem Sinn. Sollte sich beides nicht finden, erschaffen wir es auf Basis unserer Überzeugungen.

Glaubenssätze entstehen durch unsere Erfahrungen aber auch durch unsere Sozialisierung – denn manche übernehmen wir z.B. von unseren Eltern (wie die Überzeugung, dass man auf jeden Fall krank wird, wenn man ständig barfuß läuft.) 

Dabei gibt es positive, die förderlich sind und negative, die uns blockieren können.

Wenn Du Deinen limitierenden Glaubenssätzen auf die Spur gekommen bist ist der nächste Schritt, sie zu entkräften und durch förderliche zu ersetzen. Folgende Vorgehensweise kann Dir dabei helfen:

  1. Der Realitätscheck – Hinterfragen
    Frage Dich:
    Stimmt das wirklich?
    Stimmt das immer?
    Woher kommt meine Überzeugung?
    Gibt es einen Gegenbeweis?

  2. Der Blick in die Zukunft – Reinspüren
    Was macht dieser Glaubenssatz mit Dir?
    Wie fühlst Du Dich?
    Was bedeutet das für Dein Vorhaben?
    Welches Gefühl wäre hilfreicher?
    Wie müsste der Glaubenssatz lauten, damit dieses hilfreiche Gefühl erzeugt wird?

    Mir hat alleine dieser Schritt schon dabei geholfen, meinen Glaubenssatz, dass ich vor dem Frühstück keinen Sport machen kann, auszuradieren. Naja, mein Hund hat auch seinen Teil dazu beigetragen.
    Als vor einigen Jahren unser Hund bei uns eingezogen ist, bin ich regelmäßig vor dem Frühstück mit ihm Spazieren gegangen. Und weil ein Hund Bewegung uns Auslastung braucht, war ich meistens zwischen 20-30 Minuten unterwegs. Ohne Frühstück. Und da dachte ich eines Tages: „Wenn Du 30 Minuten mit dem Hund auf nüchternen Magen spazieren gehen kannst, ohne zu sterben, sollte doch auch eine lockere Joggingrunde von 20 Minuten möglich sein.“ Und siehe da … 😉

  3. Vorbilder und Heldentaten
    Außerdem kannst Du an Vorbilder denken – historische oder persönliche.
    Neulich erzählte eine Freundin, deren Kniescheibe aufgrund eines Unfalls mit ihrem Hund beim Waldspaziergang verrutscht war – und die alleine unterwegs war und irgendwie zum Auto kommen musste: „Da habe ich mir dann gedacht, was würde Rambo in dieser Situation machen – ha, der würde sie einfach wieder zurückdrücken – und zack, hatte ich sie wieder in der Ausgangsposition.“
    Vielleicht ein sehr drastisches Beispiel, aber es zeigt sehr schön, wozu unsere Gedanken in der Lage sind. Sie hätte auch mit der Überzeugung liegen bleiben können, dass sie es nicht bis zum Auto schafft und jede weitere Bewegung alles kaputt machen würde.
    Du kannst Dich also fragen: „Was würde XY in so einer Situation denken?“

  4. Mrs. Mickey Maus – mach’n Witz draus
    Wenn nix mehr geht – und für die besonders depperten (aber meist sehr hartnäckigen) Glaubenssätze wie „niemand liebt mich“ oder „mir ist nicht mehr zu helfen“ kannst Du die Mickey Maus Technik probieren. Wann auch immer die innere Stimme Dir Deinen Glaubenssatz präsentiert, wiederhole ihn laut – aber in doppelter Geschwindigkeit und mit einer Mickey Maus Stimme (so wie früher, wenn man Tonbänder schnell vor gespult hat). Staune, was passiert 😉
    Wahlweise kannst Du Dir dann noch eine Stimme ins Gedächtnis rufen, die Dich motiviert und aufbaut – und dieses dann in Gedanken Deinen zum Positiven korrigierten Glaubenssatz sagen lassen.

Welchen Schritt Du auch ausprobierst – habe Geduld mit Dir. Denke daran, dass Deine Überzeugungen Jahrzehnte Zeit hatten, um sich zu festigen. Die lassen sich nicht so schnell vom Hof jagen.
Erinnere Dich auch, dass Deine Glaubenssätze nichts anderes sind, als Gedanken, die DU erschaffen hast. Also kannst DU sie auch jederzeit ändern.

Das Wichtigste ist allerdings, dass Du es für möglich hältst, dass es noch mehr gibt als das, worauf Dich Dein Glaubenssatz limitiert. Das ist der erste Schritt zu Deinem neuen, zielfördernden Gebetsbuch.

Die nächste Woche wird fantastisch! Ich bin überzeugt 😉

Sei gut zu Dir!

Deine Birgit