6 Gewohnheiten, die Dein Glück schmälern

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Über einen Podcast bin ich heute auf einen Artikel im Business Harvard Review mit dem Titel: „6 Habits That Hurt Your Career“ aufmerksam geworden. Die negativen Auswirkungen der dort genannten Gewohnheiten auf das berufliche Vorankommen wurden in wissenschaftlichen Studien belegt – und sind in zahlreichen Unternehmen und Teams anzutreffen.

Beim Lesen des Artikels wurde mir bewußt, dass diese Eigenschaften nicht nur beruflich sondern ganz generell bestens dazu geeignet sind, den eigenen Weg ins Unglücklichsein zu pflastern.

Manchmal haben sich diese Gewohnheiten entwickelt, weil sie in einzelnen Situationen in der Vergangenheit scheinbar nützlich waren. Was wir aber gerne aus den Augen verlieren, ist ihre langfristige Wirkung auf unsere Beziehungen und somit auch auf unser eigenes Wohlbefinden.

Also, Augen auf und Bremse rein, wenn Du Dich bei folgendem ertappst:

  1. Konfliktvermeidung: Was klingt, wie das Vermeiden von schwierigen Gesprächen beginnt bereits früher – nämlich immer dann, wenn wir einer Situation aus dem Weg gehen oder den Angriff nach vorne wählen, um von den eigenen Unsicherheiten, Ängsten oder Fehlern abzulenken. Sich den eigenen Reaktionsmustern in solchen Situationen bewusst zu werden, ist der erste Schritt dazu, sie zu durchbrechen. Halte inne, nimm Dir Zeit zum Runterkommen und dann suche das Gespräch erneut – bewusst, pro-aktiv, sachlich und vorbereitet.
  2. Impulsivität: Impulsivität reicht von plötzlichen, emotionalen Ausbrüchen des Ärgers oder der Wut bis hin zum „Überfahren anderer“ mit den eigenen Vorstellungen und Ideen. Auch hier gilt es, ein Bewusstsein für den Auslösermoment zu erlangen und sich dann zu fragen: „Welches Gefühl will ich bei den Menschen hinterlassen, die mir begegnen?“ oder „Was könnten andere von meiner Idee halten? Welche Auswirkungen hat sie?“
  3. Schuldzuweisungen: Auch bekannt unter „Ich war’s nicht“ oder „Das ist nicht meine Schuld“ oder „Wenn XYZ nicht …., dann …“ Solltest Du diesen Reflex haben, frage Dich mal ehrlich, wie wichtig Dir das Rechthaben ist und wie Du zu Fehlern stehst (hierbei kann Dir auch mein Artikel „Fählerkultur“ helfen). Versuche Deinen Fokus zu verändern. Worum geht es wirklich? Wie kannst Du von der Suche nach Schuldigen zur Suche nach der Lösung wechseln?
  4. Kontollbedürfnis: Machst Du Dinge lieber selbst, bevor Du anderen vertrauen mußt, dass Sie es auch hinbekommen? Geht es Dir darum, dass das gewünschte Ergebnis erreicht wird oder bist Du der Überzeugung, dass man nur auf Deinem Weg zu diesem Ergebnis gelangen kann? Beginne im Kleinen damit, loszulassen und Dich einzulassen. Werde Dir klar, was Du möchtest und öffne Dich für verschiedene Vorschläge. Loslassen bereichert nicht nur Dein Leben sondern ermöglicht den Menschen in Deinem Umfeld, sich zu entfalten. Denn wie heißt es so schön: „Wer Zäune um Menschen baut, braucht sich nicht wundern, wenn er Schafe bekommt.“ (Förster und Kreuz)
  5. Perfektionismus: Mein Lieblingsthema. Oft, wenn ich jemanden auf die Frage nach seinen Schwächen sagen hören „Ich bin Perfektionist“ klingt eher Stolz als Belastung mit.  Aber echter Perfektionismus hat nix mit „100% abliefern“ zu tun – denn Perfektionisten kommen häufig gar nicht zum Abliefern, da die 100% gefühlt nie erreicht werden. Wie wär’s für den Anfang zum sich dran gewöhnen mal eine Woche lang mit „80% sind auch ok?
  6. Hunger nach Macht: Erst gestern habe ich mich mit einem lieben Freund darüber unterhalten, welche Dynamiken manchmal losgetreten werden, wenn Teams einen neuen Chef bekommen. Ehemals unterstützende Kollegen fahren plötzlich die Ellenbogen aus und es scheint erstmal nur noch darum zu gehen, wer sich am besten darstellen kann, um seine Position in der Gunst des Neuen zu etablieren. Im schlimmsten Fall auf Kosten aller anderen. Im Ernst: bei einer wirklich guten Führungskraft werden solche Verhaltensweisen genau den gegenteiligen Eindruck hinterlassen. Aber auch in Deinen privaten Beziehungen – so Du Sie aufrecht erhalten möchtest – gilt: Empathie vor Egozentrik und Kompromiss vor Kontrollzwang.

Die genannten Gewohneiten lassen sich auch unter dem Thema „Emotionale Intelligenz“  zusammenfassen. Das gute daran: im Gegensatz zum IQ ist der EQ ein Leben lang trainierbar!

Für bereichernde Beziehungen und ein glückliches Leben.

Auf das es uns gelingen möge!

Deine Birgit 

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