RAK-eten der Freude

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Psychologen sind sich einig, Studien haben es belegt: Freundlichkeit und der Wunsch, zu helfen, sind fest in unserer Natur verankert.

So zeigte eine Studie der Universität Washington, dass altruistisches, d.h. selbstloses und hiflsbereites Handeln bereits im Alter von anderthalb Jahren ausgeprägt ist. In einem Experiment halfen Kinder, die zum Zeitpunkt des Experiments selbst hungrig waren, einer erwachsenen Person dabei, ein runtergefallenes Stück Obst wieder zu bekommen. Dabei handelten sie spontan – und zeigten auch in wiederholten Versuchen dasselbe Verhalten. Daraus schlossen die Forscher, dass Hilfsbereitschaft nicht antrainiert oder erlernt werden muss.

Ja, aber wann geht sie denn dann verloren? Magst Du Dich an so manchem Tag fragen, an dem irgenwie jeder nur an sich zu denken scheint.

Dafür mag es für jeden für uns sicherlich ganz unterschiedliche Erklärungen geben. Eine recht allgemeingültige ist meiner Meinung nach, dass wir besonders unter Stress erstmal ans „eigene Überleben“ denken.

Vielleicht geht es Dir ja manchmal – oder gerade jetzt – genauso?
Dann kommt hier jetzt ein verrückter Tipp:
Durchbreche den Kreis, indem Du damit anfängst.

Das Schöne daran: anderen Gutes zu tun (ohne etwas zu erwarten), macht selbst glücklicher und zufriedener. Das liegt daran, dass großzügiges Verhalten ein Hirnareal aktiviert, das eng mit unserem Belohnungszentrum verknüpft ist. Ausserdem verändert es unser Selbstbild – wir nehmen uns als eine Person wahr, die fähig, kompetent und in der Lage dazu ist, anderen zu helfen. Das hebt den Selbstwert und steigert die Gelassenheit.

UND
Mir hilft es z.B. oft dabei, aus meinem „wie schlecht es mir geht Drama“ zu kommen, wenn ich den Fokus mal von meinen auf die Bedürfnisse der Menschen in meinem Umfeld lenke und mir kleine Gesten der Freundlichkeit oder Großzügigkeit überlege.

Wichtig dabei ist aber eine altruistische Haltung.
Nicht altruistisch ist es, zu denken „jetzt habe ich xy für Person A gemacht, aber da kommt ja nie was zurück.“ In diesem Fall knüpfen wir eine Bedingung – oder zumindest eine nicht geäußerte Erwartungshaltung – an unsere Großzügigkeit. Nicht wirklich selbstlos.

Zwei Aspekte helfen Dir dabei, diese Denke zu umgehen oder zu minimieren:

  1. Tue jemandem etwas Gutes, den Du nicht kennst – so dass die Person „keine Chance auf eine Revanche“ hat
  2. Tue jemandem ANONYM etwas Gutes – also so, dass die erfreute Person nicht nachvollziehen kann, von dem die Zuwendung kam. (Cool ist es, wenn Du trotzdem einen Weg findest, die Reaktion mitzuerleben – z.B. durch Beobachten aus der Ferne – aber ohne Auftauchen, Eingreifen, Nachfragen!)

Probier es dochmal aus und lasse RAK-eten starten. RAK steht für „Random Acts of Kindness“ und bedeutet: kleine Gesten der Freundlichkeit.

Jeder kann mit kleinen Gesten der Großzügigkeit dazu beitragen, dass es im Großen mehr Freude gibt. Und da Freude ansteckend ist, haben die Gesten meist nicht nur positiven Einfluß auf die Personen, denen sie zugute kommen, sondern auch auf andere Menschen, die den „beglückten“ Personen begegnen.

Hier ein paar Ideen für solche kleine Gesten:

  1. Lächle eine fremde Person auf der Straße an – am besten eine, die es zu brauchen scheint
  2. Miste Deinen Kleiderschrank aus und spende die Kleidung – bring sie am besten persönlich zur Abgabestelle
  3. Lasse ein ausgelesenes Buch mit der Nachricht: „Geschenk an den Finder, viel Spaß beim Lesen“ im Zug zurück
  4. Kaufe beim Bäcker für Dich und für die Person nach Dir in der Reihe ein
  5. Schreibe jemandem eine „Danke“ Karte
  6. Schenke dem Postboten eine kleine Süßigkeit
  7. Mache ehrliche Komplimente – Menschen, die Du nicht kennst!
  8. Kaufe ein Ticket für öffentliche Verkehrsmittel und lasse es im Automaten liegen
  9. Kaufe einen Lottoschein und hefte ihn unter die Scheibenwischer eines besonders klapprigen Autos
  10. Kaufe ein paar Tafeln gute Schokolade und stecke sie in die Briefkästen der Nachbarschaft
  11. Schreibe eine positive Bewertung über ein Lokal oder eine Bar, die Dir gefallen hat
  12. Spende einem Tierheim altes Bettzeug und alte Handtücher

Sicher hast Du noch viel mehr schöne Ideen!
Unter dem Hashtag #randomactsofkindness kannst Du Dich ebenfalls inspirieren lassen und andere inspirieren.

Wie wäre es, wenn Du wöchentlich einen RAK-eten Tag einlegst?
Einen Tag, an dem Du ganz bewusst etwas Gutes tust?

Pass it on!

Herzlichst,

Deine Birgit

PS: und vergiss nicht, Dich selbst in den Kreis der Personen mit aufzunehmen, denen Du regelmäßig etwas Gutes tust 🙂