Einladung zum Mutausbruch

Foto: Pixabay

Diese Woche habe ich dem Thema Mut gewidmet.
Vor ungefähr zwei Jahren habe ich einiges in meinem Leben verändert – „ganz schön mutig!“ habe ich mein Umfeld öfter sagen hören.
Eine Freundin sagte: „Na, wenn Du jetzt schon die Feuerwehrklamotten anhast, kannste gleich alles verändern.“ Und tatsächlich fielen mir nach der ersten mutigen Entscheidung alle weiteren  viel leichter. Ich war im „Mut-Flow“.

Was ist Mut?

Grundsätzlich  Mut motiviert Mut zum Handeln – und zwar trotz Ängste, potentieller Gefahren und Unsicherheiten.

Die Wissenschaft kennt zwei Arten von Mut:

  1. Den angeborenen Mut – wir alle haben tatsächlich unterschiedliche Mut-Levi. Bei manchen Menschen springt das Angstzentrum sehr schnell an, während es bei anderen sogar in Extremsituationen kaum aktiviert wird.
  2. Den erlernten Mut – wann immer wir uns überwunden haben, schüttet unser Belohnungssystem das Glückshormon Dopamin aus. Ein gutes Gefühl – das zugleich unsere Zuversicht und unser Vertrauen in unsere Fähigkeiten steigen lässt.

Darüber hinaus ist Mut sehr individuell. Denn er ist eng verknüpft mit unserer Persönlichkeit und unseren Ängsten – die wiederum zum Großteil auf unseren Erfahrungen basieren. Was eine Person Überwindung kostet ist für eine andere kein Problem.

Was macht uns mutig?

Es gibt Situationen, die uns mutiger machen:

  1. Das „Dagegen“ oder „weg von“ – wenn der Leidensdruck zu groß wird und wir eine Veränderung brauchen, damit es uns besser geht, bringen wir oft die Kraft auf, mutig zu sein. Das reicht von „Ich weiß nicht ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, damit es besser wird.“ (Georg Christoph Lichtenberg) bis hin zu „Schlimmer kanns nicht werden, also Augen zu und durch.“
  2. Das „Dafür“ oder „hin zu“ – wenn uns etwas sehr wichtig, sind wir bereit, Risiken in Kauf zu nehmen – z.B. für einen bestimmten Menschen, ein Ziel oder einen Wert.

Warum ist Mut wichtig?

So oder so – Mut ist wichtig.
Ohne Mut keine Veränderung.
Ohne Mut keine Entwicklung.
Ohne Mut keine Erfolgserlebnisse.
Und ohne Mut keine Befreiung von unseren Ängsten.

Wie kann ich meinen Mut-Muskel trainieren?

Wenn ich genetisch nicht mit einer großen Portion Mut ausgestattet wurde, gibt es dennoch Möglichkeiten, meinen Mut-Muskel zu trainieren:

  1. Fest im Sattel: Wenn wir gestresst sind, ist unser Körper im Selbstschutz und Alarm-Modus. D.h. wir reagieren schneller gereizt und ängstlich und sind weniger risikobereit – schließlich reicht unsere restliche Energie gerade noch zum Überleben! Also keine Experimente! In diesem Zustand werden wir schwerlich mutig sein. Eine gute Basis für Dein Mut-Training ist also allem voran ein guter mentaler, emotionaler und körperlicher Zustand. Achte auf Dich, Deine Bedürfnisse und Deine Gesundheit!
  2. Vertrauen und Zuversicht: Mutig sein bedeutet, mehr Vertrauen in die Fähigkeiten und Möglichkeiten zu haben als in die Erfahrungen. Dieses Vertrauen kannst Du aufbauen, indem Du Dir der Situationen bewusst wirst, in denen Du in der Vergangenheit erfolgreich mutig gehandelt hast. Denke auch mal an die Zeit zurück, als Du noch ein Kind warst! Mit diesen Erinnerungen kannst Du dann kleine Mut-Experimente starten (siehe Punkt 4), um das Vertrauen und die Zuversicht in Deine Fähigkeiten weiter zu steigern.
  3. Freude am Scheitern: Eine weitere Kompetenz, in die Du Vertrauen brauchst, ist die Fähigkeit, mit Scheitern und Rückschlägen umgehen zu können. Oft ist es die Angst davor, dass etwas schief – oder nicht nach unseren Vorstellungen – laufen könnte, die uns den Mut raubt. Was aber, wenn Du im Scheitern Chancen siehst? Was, wenn ein Fehler Dir beim Lernen hilft? Fehlende Angst vor’m Scheitern macht mutig!
  4. Erwartungen loslassen: Oft ist es die Ungewissheit einer Situation, die unseren Mut erfordert. Wir können nicht planen, absehen oder kontrollieren, was passieren wird, wie etwas ausgehen wird. Hilfreich hier: einfach mal die Erwartungen loslassen. Ein Ziel stecken, ja, aber dann keinerlei Erwartung an den Ausgang der Situation haben. So öffnen wir uns auch für Möglichkeiten, die außerhalb unserer Vorstellungen liegen.
  5. Mut-Minis & dranbleiben: Bevor Du einen großen Schritt gehst, trainiere Deinen Mut immer wieder im Kleinen im Alltag. Was erfordert Deinen Mut? Wo könntest Du Dich überwinden? Vielleicht jemand fremdes ansprechen? Oder Dich einer Angst stellen? Oder etwas NICHT machen?

Welche Mut-Minis könntest Du in die kommenden Woche einflechten?

Freu Dich drauf!

Nur Mut!

Deine Birgit