Das Leben ist kein Ponyhof. Warum eigentlich nicht?

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Wer behauptet eigentlich, dass es immer schwer sein muss?

Sicherlich ist nicht immer alles leicht und einfach. Aber oft haben wir auch die Tendenz, es uns selbst schwer zu machen.
Dann nämlich, wenn uns Gutes widerfährt, uns etwas leicht von der Hand geht, uns etwas in den Schoß fällt, uns etwas wie von selbst gelingt, wir etwas mühelos bekommen.
Wenn das der Fall ist, kannst Du es annehmen, kannst Du es genießen, Dich drüber freuen?
Oder wirst Du mißtrauisch?
Fragst Dich, wo der Haken ist?
Oder womit Du das verdient hast?

Und während Du grübelst oder Dein Glück runterspielst, nimmst Du der Situation den Zauber und Dir ein Stück Freude.
Das ist nicht sehr hilfreich – aber kommt nicht von ungefähr.
Es sind hauptsächlich zwei Phänomene, die diese Schwere in unser Leben bringen:
Unsere Sozialisierung und die damit verbundenen Überzeugungen und Glaubenssätze und die eigene, obere Glücksgrenze.

Nur die Harten kommen in den Garten – unsere Sozialisierung

Es gibt etliche Sprüche, die klarmachen sollen, dass das Leben eben kein Wunschkonzert ist (das ist auch so einer ;-)) Wahrscheinlich sind sie Dir auch schon begegnet: „No pain, no gain“,“ohne Fleiß keinen Preis“, „Hochmut kommt vor dem Fall“ usw.

Etwas ohne Anstrengung erreichen? Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.
Etwas ist zu günstig? Das kann ja nichts sein.
Und sogar bei der Partnerwahl „soll man bloß nicht leicht zu haben sein.“ Zack, Deckel drauf auf Verliebtheit und Freude.

Dieser Überzeugung bedient sich sogar das Marketing. Das sogenannte „Knappheits-Prinzip“ sorgt dafür, dass wir etwas für besonders begehrenswert und wertvoll halten, wenn es schwer zu haben ist oder es nur wenig davon gibt. So wird dann auch gerne mal eine künstliche Knappheit erzeugt, um den Preis in die Höhe zu treiben. (Limitierte Auflage, exklusive Mitgliedschaft …)

Deine obere Grenze des Glücks

Und dann wäre da noch eine Art innere Grenze. Es gibt so etwas wie ein persönliches Glückslimit. Wann immer der Grad an Glück, das uns widerfährt, bisher gewohnte Spären übersteigt (oder dahinter zurückbleibt), fühlt es sich komisch an. Als wenn etwas aus dem Gleichgewicht gekommen wäre. Und da unser inneres System stets darauf bedacht ist, mit möglichst geringem Aufwand den bekannten Zustand beizubehalten, beginnt unser Unterbewußtsein Gedanken und Verhaltensweisen zu initiieren, die dafür sorgen, „dass es uns bloß nicht zu gut geht“.  Deshalb, so hat die Forschung gezeigt, schnappen wir selbst nach großen Glücksereignissen, wie z.B. einem Lottogewinn, nach einer gewissen Zeit wieder in den ursprünglichen Level des Glücksgefühls zurück.

Diese Grenze nach oben auszudehnen erfordert, emotionales Neuland zu betreten und Freude zuzulassen und auszuhalten.

Wenn Dir also das nächste Mal etwas Schönes widerfährt oder Dir jemand etwas Gutes tut (z.B. Lob und Anerkennung ausspricht), nimm es an, nimm es auf und erlaube Dir, Dich darüber zu freuen.
Die Energie, die Dir diese Freude schenkt läßt sich dann übrigens wunderbar dafür verwenden, tatsächliche Herausforderungen mit mehr Zuversicht anzugehen.

„Ob das Leben ein Ponyhof ist oder nicht hängt ganz alleine davon ab, ob Du den Großteil Deiner Zeit mit der Mistgabel in der Hand verbringen oder lieber der Sonne entgegen reiten willst.

Darf es Dir gut gehen?
Darfst Du glücklich sein?
Darf es leicht sein?

Ich wünsche Dir eine schöne Adventszeit mit leichten Momenten und dass es Dir gelingen mag, diese anzunehmen und Deine Glücksgrenze nach oben zu verschieben!

Deine Birgit

PS: kleine Warnung zu den Risiken und Nebenwirkungen: es kann sein, dass die Menschen in Deinem Umfeld etwas irritiert reagieren, wenn Du zukünftig den Pfad der vernünftgen Ernsthaftigkeit und Problematisierung verlässt. Aber vielleicht will ja der eine oder die andere mit Dir reiten. 😉

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