Gut hoch drei

Deine Energie fließt dorthin, wo Deine Aufmerksamkeit liegt.

Zu gerne erinnern wir uns ewig lang an unangenehme Dinge. Nicht, dass es schon schlimm genug wäre, dass wir sie erlebt haben, nein, wir lassen Sie auch noch wieder und wieder durch unsere Köpfe wandern. Und da Gedanken Gefühle in uns hervorrufen, durchleben wir das Unangenehme dann auch jedes Mal aufs Neue. Dabei geht einiges an Energie drauf für etwas, was sich a) ohnehin nicht mehr ändern lässt und b) auch noch unangenehm ist.
Das mag auch daran liegen, dass wir evolutionär mit einem Mechanismus ausgestattet sind, der uns vor Gefahren schützen soll. Dieser bewirkt, dass wir bevorzugt all das wahrnehmen, was nicht nach unseren Vorstellungen läuft oder unangenehm ist.
Angenehmes hingegen findet oft keine besondere Beachtung – wir nehmen es als selbstverständlich hin.
In der Hektik des Alltags, zwischen all den Dingen, die nicht nach Plan laufen, ergibt sich so in unserem Kopf recht schnell ein unausgewogenes Gesamtbild, das uns eher unzufrieden und angespannt zurücklässt.

Die gute Nachricht ist – wir sind diesem Ungleichgewicht nicht hilflos ausgeliefert. Unser Hirn ist ein ganz erstaunliches Meisterwerk der Natur – in gewisser Weise ist es wie ein Muskel. Wenn wir Muskeln immer wieder beanspruchen und trainieren, wachsen Sie und werden stärker. Unsere Denkmuster sind wie mentale Muskeln. Die Frage ist: welchen mentalen Muskel willst Du trainieren?

Es gibt eine gute Möglichkeit, unseren Blick für die guten und angenehmen Dinge in unserem Leben zu trainieren und zu fördern. Wenn Du den folgenden Tipp als tägliches Ritual etablierst, ist er besonders wirkungsvoll.

Lenke Deine Aufmerksamkeit diese Woche einmal bewusst auf alles, was gut läuft. Notiere jeden Abend drei Dinge, die angenehm waren, funktioniert haben, Dir gefallen oder Dich zum Lächeln gebracht haben. Das muss gar nichts Spektakuläres sein – oftmals sind es kleine Gesten, Momente oder Beobachtungen: der frische Kaffee am Morgen, der Mensch in der Straßenbahn, der einer älteren Dame seinen Platz anbietet, Sonne auf Deiner Haut …
Wenn es Dir schwer fällt, Dich am Abend zu erinnern, kannst Du auch im Laufe des Tages eine kurze Notiz machen – zum Beispiel in Deinem Handy – wenn Du etwas Positives erlebt hast. Gönne Dir dann am Abend 5-10 Minuten, um diese Notizen noch einmal durchsehen.

Ich lade Dich dazu ein, dieses Ritual auch über diese Woche hinaus weiter zu führen. Wahrscheinlich werden Dir schon bald mehr als drei Dinge einfallen und Dein Geist wird geschult, ein ausgewogeneres und gelasseneres Bild von der Welt zu bekommen.

Und ganz nebenbei: solltest Du wirklich mal einen dieser Tage erleben, den Du lieber vergessen willst, hilft es ungemein, sich die positiven Notizen der vergangenen Tage noch einmal zu Gemüte zu führen.

Mach’s dreimal gut,

Deine Birgit

*Foto: iStock

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