Routine – Freund oder Feind?

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Routine
SUBST
1. die Geschicklichkeit, die jmd. durch lange Übung erworben hat
2. etwas, das durch längere Anwendung zur Gewohnheit geworden ist
3. etwas, das nur noch mechanisch ausgeführt wird, aber keinen großen Sinngehalt mehr hat
(Quelle: Bing Search)

Ist sie nun gut oder schlecht, die Routine?
Je nach Zusammenhang wird die Routine eher als negativ oder hilfreich empfunden.

Einer der größten Vorteile ist, dass wir keine Energie mehr in Entscheidungsprozesse stecken müssen, wenn wir eine Routine entwickelt haben. Es geht alles wie von selbst. (z.B. der Ablauf vom Klingeln des Weckers bis zum Verlassen des Hauses am Morgen, das Autofahren, das Zähneputzen…).

Wenn es uns gelingt, gute Gewohnheiten durch Routinen in unser Leben zu integrieren – z.B. zweimal die Woche Sport zu machen oder jeden Morgen 10 Minuten zu meditieren – können wir dadurch sogar unsere Gesundheit und Lebensqualität verbessern.

Routinen zu entwickeln bedeutet, Abläufe zu optmieren, effektiver und berechenbar zu machen. Routinen helfen uns dabei, unser Leben zu ordnen und geben uns auch eine gewisse Sicherheit (weshalb es uns so schwer fällt, sie loszulassen, wenn Veränderungen anstehen.)

Zu viel Rountine kann aber auch dazu führen, dass wir uns unglücklich fühlen. Selbst wenn es uns gelungen ist, durch Disziplin und Routinen alles in unser Leben einzuladen und zu integrieren, was uns subjektiv glücklich macht und gut tut, spüren wir eine Leere und Langeweile. Das kommt uns komisch vor, denn logisch betrachtet haben wir doch alles.
Wenn allerdings erst alle Routinen abgehakt werden müssen bevor echte „Freizeit“ (= nix geplant) einsetzen kann, kommt es oft nicht zu letzterer.
Die uns einst glücklich machende Gewohnheit ist zur Pflicht auf der To Do List mutiert und hat nun eine andere Qualität.
Außerdem fehlt das Leben, der Reiz des Neuen, das Unberechenbare, die Herausforderung.

Unser Hirn ist nämlich eine Problemlösungsmaschine – und wo kein Problem, da kein Glück durch Erfolgserlebnisse. Und damit die Problemlösungsfunktion des Hirns nicht einrostet, beginnen es, sich selbst Probleme zu suchen – und wir regen uns z.B. plötzlich über Dinge auf, die mit Abstand betrachtet nicht wirklich von Bedeutung sind.

Wie kann also eine gute Balance zwischen gesunder Routine und anregender Herausforderung geschaffen werden?

Die folgenden vier Schritte können Dir dabei helfen:

  1. Überdenke Deine Routinen – Blicke immer mal wieder mit Abstand auf Deine Abläufe. Ist das alles noch passend? Macht das alles noch Sinn? Oder ist es Zeit, hier und da etwas zu verändern? Nur weil wir etwas „immer schon so gemacht haben“ heißt es ja nicht, dass es gut oder immer noch angemessen ist.
  2. Gönne Dir einen „Scheiß-drauf-Tag“ – Erlaube Dir einen Tag, an dem Du Dich treiben lässt und machst, worauf Du richtig Lust hast .
  3. Durchbrich‘ manche Routinen ganz bewußt – mach mal was Verrücktes! Geh doch einfach mal rückwärts, kleide Dich entgegen Deiner Routine oder iss mal was, was Du noch nie probiert hast.
  4. Suche Dir eine neue Herausforderung – lerne etwas Neues oder beginne ein Hobby, am besten eines, dass Dich aus Deiner Komfortzone holt.

„Wer denkt, Abenteuer seien gefährlich, der sollte es mal mit Routine versuchen: die ist tödlich.“

Paul Coelho

Viel Spaß beim Er-Leben!

Deine Birgit

Sei ein Igel und kein Hase

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Ich schreibe ja selbst gerne Geschichten. In letzter Zeit kommen mir aber immer wieder meine Lieblingsmärchen und Fabeln in den Sinn. Zuletzt, als ich wieder mal im Strom der ungeduldig eilenden Menschen mit schwamm, kam mir das Märchen vom Hasen und vom Igel in den Sinn. Und es gingen mir folgende Fragen durch den Kopf:

Wer bestimmt eigentlich die Geschwindigkeit unseres Alltags? Sind das nicht wir selbst?
Und wenn wir sie selbst bestimmen, wie kann sie uns dann zu schnell werden?
Etwa weil wir meinen, mithalten zu müssen mit der Geschwindigkeit der anderen (denen ihre eigene auch oft zu schnell ist?) – Echt jetzt? Müssen wir? Und ist das das nicht verrückt?

Und was hat das jetzt mit dem Hasen und dem Igel zu tun?

Das Märchen vom Hasen und vom Igel ist schon sehr alt (erstmals 1840 erschienen) – und doch erinnert es mich an die Dynamik, die wir in unserer heutigen Zeit scheinbar täglich lostreten.

Für alle, die es nicht kennen, hier eine kurze Zusammenfassung (und unten der Link für die ausführliche Version):

Eines schönen Tages treffen sich der Hase und der Igel auf dem Feld. Und als der Hase beginnt, sich über den Igel und seine kurzen Beinchen lustig zu machen, schlägt der clevere Igel dem etwas überheblichen Hasen einen Wettlauf vor – den der Igel am Ende gewinnt.
Wie er das macht? Indem er seine Frau um Hilfe bittet, die er am anderen Ende der Wettkampfstrecke positioniert. Und als der Hase das erste Mal ins Ziel läuft, sitzt da schon der Igel (bzw. seine Frau, die aber genauso aussieht, wie ihr Igel-Mann) und ruft „bin schon da“. Der Hase kann es nicht glauben und läuft die Strecke immer und immer wieder ab – und findet jedesmal den Igel vor, der „schon da“ ist.
Am Ende verliert der Hase die Wette und sogar sein Leben – vor lauter Erschöpfung.

Vielleicht war die Moral von der Geschichte 1840 eine andere.
Für mich birgt sie folgende Erkenntnisse, die aktueller sind, denn je:

  • Cleverness schlägt Eile („work smart not hard“)
  • Gemeinschaft schlägt Einzelkämpfertum
  • Potential lässt sich selten am Aussehen festmachen
  • Vor lauter Eile übersehen wir oft wichtige Details (die uns das Eilen ersparen könnten)
  • Wachstumsdenken schlägt Konkurrenzdenken – wenn jemand besser ist als Du , freue Dich darüber und lerne – anstatt in Neid, Frustration oder Konkurrenzdenken zu verfallen.

Kurz: sei ein Igel und kein Hase.

  • Wo könntest Du noch cleverer statt eiliger agieren?
  • Wo fühlst Du Dich, als müsstest Du alles alleine machen – und könntest um Hilfe fragen oder jemanden ins Boot holen?
  • Wann urteilst Du zu schnell über andere?
  • Wann gehen Dir wichtige Details flöten, weil Du so in Eile bist?
  • Wen könntest Du als Vorbild statt als Gegner sehen?

Auf dass es Dir gelingen möge, igeliger zu agieren!

Deine Birgit

Hier der Link zum vollständigen Märchen vom Hasen und dem Igel

Das Märchen vom Sich-Anstrengen

Photo: Anemone123, Pixabay

Stell Dir mal vor, sich anstrengen würde überhaupt nix bringen. Ja sogar kontraproduktiv sein. Je mehr Du es versuchst, desto weniger gelingt es Dir.

Kommt Dir das bekannt vor?

Zumindest in manchen Bereichen unseres Lebens ist das nachweislich der Fall – so zum Beispiel beim Schlaf, dem Glück, der Meditation, manchmal sogar beim Sport.

Wer kennt es nicht, das Phänomen. Du liegst im Bett und kannst nicht einschlafen. Am Anfang vielleicht, weil Du noch etwas aufgewühlt bist. Dann beginnen Gedanken durch Deinen Kopf zu strömen. Dann schaust Du auf die Uhr. Du meine Güte! Du fängst an, Dich über Dich aufzuregen, oder Dir Sorgen über den Schlafmangel zu machen ….

Ähnlich geht es so manchem beim Meditieren. Man kann auch angestrengt meditieren. Vor allem, wenn man meditiert, um …. zu erreichen. Und am Ende sitzt Du da und (er-)wartest, dass Deine Gedanken stoppen und Du entspannst – und wunderst Dich nach vier Wochen täglicher Praxis, warum es Dich mehr stresst und frustriert, als das es Dir hilft. Diese Herangehensweise konterkariert im Prinzip die Natur der Meditation – nichts erwarten, nichts erreichen, einfach nur wahrnehmen, annehmen, loslassen.

Je mehr wir manches versuchen, uns anstrengen, etwas wollen, umso enger wird unser Geist und unser Blick. Das ist wie ein mentaler Muskelkrampf. Und wer kann mit einem Krampf schon Großes leisten?

Solltest Du also in irgendeinem Bereich das Gefühl haben, dass Du Dich wahnsinnig anstrengst, aber trotzdem (oder deshalb) nicht weiter kommst, dann …

  • Halt mal inne
  • Nimm wahr
  • Nimm an
  • Lass locker
  • und staune, was passiert.

Bei den oben genannten Beispielen Schlaf, und Glück hat die Wissenschaft übrigens herausgefunden, was hilft:

  1. Werde Dir klar, was Dich glücklich macht / guten Schlaf fördert.
  2. Nehme Dein Glück / Deinen Schlaf wichtig genug, indem Du täglich auf Basis Deiner Erkenntnisse immer wieder bewusst Entscheidungen pro Glück / pro Schlaf machst.
  3. Freue Dich, wenn es klappt.
  4. Nimm an, wenn es mal anders kommt
  5. Bleibe locker.

„Sobald man aufhört sich zu verkrampfen, läuft alles wie von selbst und man kann wieder der sein, der man ist.“
Aus „Scrubs“, vierte Staffel

Bleib locker und sei Du selbst – und der Rest wird sich fügen.

Deine Birgit

Ab nach draußen!

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Woher man weiß, dass der Winter kommt?
Draußen wird es kälter, drinnen wird die Luft trockener und die Erkältungswelle hat die ersten Kollegen und Freunde erfasst.

Besonders jetzt in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken. Dies geschieht freilich nicht von heute auf morgen und es gibt viele Faktoren, die zu einem gesunden Lebensstil beitragen. Was aber in besonders in der kalten Jahreszeit nachweislich hilft ist, sich regelmäßige im Freien aufzuhalten. Hundehalter sind der lebende Beweis dafür, dass draußen sein die Abwehrkräfte stärkt. Mehren Studien zufolge leben Hundehalter gesünder (weniger Risiko auf Herz-Kreislauf Erkrankungen und Depressionen, weniger Arztbesuche und aktiverer Lebensstil).

Hier ein paar gute Gründe, mehr Zeit im Freien zu verbringen:

  • Licht macht Laune: Auch wenn die Tage kürzer sind – bereits 25 Minuten Tageslicht am Tag (auch bei bewölktem Himmel!) sind ausreichend, damit Dein Körper eine gesunde Menge an Vitamin D produzieren kann. Dieses Vitamin ist für zahlreiche Stoffwechselvorgänge notwendig, schützt vor Infekten und kann sogar bei Depressionen helfen.
  • Feuchtigkeit hält fit: Besonders bemerkbar macht sich auch die trockene Heizungsluft im Winter – unsere Haut wird spröde, ebenso die Schleimhäute, die dadurch in ihrer vor Infekten schützenden Funktion eingeschränkt sind. Sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen hilft, die Balance und Funktion der Schleimhäute zu bewahren und trockener Haut entgegenzuwirken.
  • Tolle Temperatur: Wer sich überwiegend in geheizten Räumen aufhält, dem ist nach einiger Zeit auch warm nicht mehr warm genug. Wir heizen zu stark, was einen höhere Temperaturdifferenz nach sich zieht, wenn wir nach draußen gehen. Wir frieren leichter, was wiederum unser Immunsystem schwächt. Besonders, wenn Du im Winter vorhast, Urlaub im Schnee oder in einer kälteren Gegend zu machen, empfiehlt es sich, Deinen Körper frühzeitig an kälterer Temparaturen zu gewöhnen.
  • Wundermittel Wald: Wenn Du einen Wald in der Nähe hast, nutze Ihn. Der Wald ist die beste Medizin. In Japan gilt „Waldbaden“ als Medizin. Schon ein kurzer Aufenthalt im Wald hat positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Blutdruck, Puls und Kortisol sinken, während die Zahl der Killerzellen steigt und das Immunsystem sich verbessert. Tipp: beim Gang in den Wald am besten Handy zuhause lassen oder ausschalten.

Wieviel Zeit verbringst Du an der firschen Luft?

Wie wäre es mit einer der folgenden Möglichkeiten:

  • Plane morgens eine runde Sport im Freien ein – oder einen ausgedehnten Spaziergang – oder wenigstens einen kurzen. Danach schmeckt das Frühstück noch besser und Dein Körper wird es Dir den Tag über danken! Du weißt ja, es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur die falsche Kleidung.
  • Solltest Du einen Balkon oder eine Terrasse haben – nimm Deinen Kaffee oder Tee morgens dort ein – auch im Winter! Mummel Dich ein und genieße.
  • Parke Dein Auto etwas weiter von Deiner Arbeitsstelle entfernt oder steige eine oder zwei Haltestellen früher aus Bus oder Bahn aus. Laufe den Rest.
  • Sollte es die Entfernung zulassen, ziehe in Betracht, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren (sorgt gleichzeitig für weniger Stress durch weniger Stau :-))
  • Schnapp Dir in Deiner Mittagspause Deine Jacke und gehe eine Runde spazieren.
  • Plane für das Wochenende bewusst Zeit im Freien ein.
  • Schließe Dich Walking-, Wander- oder anderen Freizeitgruppen an, die Aktivitäten im Freien planen. Gemeinsam macht draußen sein noch mehr Spaß.
  • Vielleicht magst Du ja sogar einmal in einem Tierheim in Deiner Nähe vorbeischauen und fragen, ob dort noch Gassigänger gesucht werden. Die Vierbeiner werden es Dir danken – und wenn Du weißt, dass jemand auf Dich wartet und Du etwas gutes tun kannst, fällt es gleich viel leichter, sich von der gemütlichen Couch in die Natur zu begeben.

Also, ab nach draußen!

Deine Birgit

Dein Lebensrad – eine runde Sache?

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Und schon wieder eine Woche vorbei. Wieviel Zeit hast Du diese Woche mit Dingen und Menschen verbracht, die Dir wichtig sind?

In unserer heutigen Zeit der ständigen Beschleunigung kann es leicht passieren, dass wir unsere Aufmerksamkeit und Zeit immer dem Aspekt in unserem Leben widmen, der „am lautesten schreit“. Das „lauteste“ Element im System ist aber nicht immer das für uns wichtigste – und so bekommen wir das Gefühl, dass uns das Leben passiert.

Unbewußt wissen wir zwar, was wir machen sollten und wollten, sehen uns aber täglich nicht allzuviel davon umsetzen. Wenn dieses innere Spannungsfeld zum Dauerzustand wird, stellt sich eine Anspannung gepaart mit diffuser Unzufriedenheit ein, die alle Bereiche des Lebens überschatten kann. Spätestens dann sollten wir inne halten, Klarheit über das gewinnen, was uns wichtig ist und uns wieder in die Verantwortung und ans Steuer unseres Lebens zurückzuholen.

Das Lebensrad ist ein wunderbares Werkzeug, um diese Klarheit zu gewinnen und erste Schritte zu planen, damit die verschiedenen Bereiche in Deinem Leben wieder in Balance kommen.

Für die Lebensrad Übung brauchst Du ein Blatt Papier, einen Stift und ca. eine halbe Stunde Zeit. Suche Dir einen ruhigen Platz, an dem Du ungestört bist und gehe wie folgt vor:

1. Dein Lebensrad erstellen und Bereiche auswählen.
Zeichne einen Kreis und überlege, welche Bereiche Dir in Deinem Leben wichtig sind. Notiere die Bereiche aussen am Kreis. Normalerweise werden 6-8 Bereiche ausgewählt, Du kannst aber auch mehr notieren. Gängige Bereiche sind:

  • Gesundheit Beruf/Karriere
  • Partnerschaft/Familie
  • Freunde
  • Finanzen
  • Weiterentwicklung
  • (Wohn-) Umfeld
  • Freizeit und Spaß

Wenn es Dir schwerfällt, Bereiche auszuwählen, kannst Du Dich dieser Frage auch nähern, indem Du überlegst, welche Rollen Du in einem Leben inne hast – also z.B. Vater/Mutter, Tochter, Unternehmer/in, Arbeitnehmer/in, Freundin etc. – und diese Rollen notieren.
Dann ziehe von der Mitte aus eine Achse zu jedem Deiner Bereiche/Rollen und zeichne auf den Achsen jeweils eine Skala von 1-10 ein, beginnend mit 1 in der Mitte.
Dein Lebensrad könnte jetzt z.B. so aussehen:

Foto: BB

2. Deine 10.
Gehe die einzelnen Bereiche nacheinander durch und überlege, was DEIN Ideal, Deine 10 für diesen Bereich wäre. Definiere die verschiedenen Parameter, die dazu führen würden, dass Du diesen Bereich mit 10 bewerten würdest. Hierzu ist es hilfreich, wenn Du Dir ein paar Fragen stellst. Wie sieht z.B. Deine 10 für Finanzen aus? Wäre es eine schwarze 0 auf dem Konto oder ein gewisses Guthaben? Gehören Rücklagen dazu? Ein regelmäßiges Einkommen oder ein Einkommen in einer bestimmten Höhe? Wie ist es im Bereich Gesundheit und Fitness? Möchtest Du regelmäßig Sport treiben? Und was ist regelmäßig? Welche Rolle spielt die Ernährung? Achte bei der Definition Deines Ideals darauf, dass es realistisch und von Dir beeinflussbar ist. Wenn Du magst, kannst Du Dein Ideal in Stichworten neben die Bereiche schreiben.

3. Realitätscheck.
Betrachte nun die verschiedenen Bereiche erneut – aber aus aktueller Sicht. Wie groß ist Deine Zufriedenheit mit dem jeweiligen Bereich, wenn Du Dir Dein jetziges Leben betrachtest? Bewerte jeden Bereich gemessen an Deinem Ideal auf der Skala von 1-10 (1 gar nicht zufrieden, 10 absolut zufrieden) und markiere Deine Wertung auf der Achse mit einem Punkt. Verbinde am Ende die Punkte der Achsen miteinander, so dass sich ein – wahrscheinlich unrunder – Kreis ergibt.
Wie rund oder unrund sieht Dein Lebensrad aus?
Welche Bereiche brauchen die meiste Zuwendung?

Die Idee ist, dass Du mit den nächsten Schritten einer Balance Deines Lebensrades näherkommst. D.h. eine Verbesserung einem Bereich sollte keine Verschlechterung eines anderen Bereiches nach sich ziehen.

4. Ideenzeit.
Betrachte die Bereiche (zumindest alle, die unter 8 sind) und überlege, was Du tun könntest, um eine Verbesserung zu erzielen. Drehe Dein Blatt um und notiere Dir für jeden der zu verbessernden Bereiche alle Ideen, die Dir in den Sinn kommen.

5. Ins Rollen bringen.
Werfe einen weiteren Blick auf Deine Zeichnung. Wähle ein bis drei Bereiche aus, in denen Du am meisten Entwicklungspotential hast. Notiere neben jeden dieser Bereiche eine Handlung , mit der Du morgen beginnen wirst, um mehr Zufriedenheit zu erlangen. Stelle sicher, dass Du morgen daran denkst. Oft ist es auch hilfreich, mit jemandem über Deine Erkenntnisse und Vorhaben zu sprechen. (Alternativ kannst Du Deine Pläne auch gerne hier unten in den Kommentaren hinterlassen).

Wenn Du mehr der Bewegungstyp bist, kannst Du die Bereiche auch auf einzelne Blätter schreiben und im Kreis auf dem Boden anordnen. Nimm einen Block und Stift zur Hand und mache Dir darauf Notizen entsprechend der Punkte 2-5.

Auf das Dein ausbalanciertes Lebensrad geschmeidig rollen möge!

Herzlichst,

Deine Birgit

Anspannen-Entspannen – PMR

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Anspannung sollte Entspannung folgen. Denn die Ruhephase dient nicht nur der Regeneration sondern ermöglicht auch Wachstum. Das trifft auf den Körper ebenso zu wie auf den Geist. Unser Körper erhält durch Sport einen Trainingsreiz (Stress) und in der Ruhephase beschließt unser System das Wachstum der Muskulatur anzuregen, um dem Reiz nächstes Mal besser gewachsen zu sein. Unser Geist nimmt tagsüber zahlreiche Informationen auf – die Verarbeitung und das „Ablegen“ der gelernten Lektionen geschieht im Schlaf.

Eine gesunde Balance aus Anspannung und Entspannung ist also wichtig für unsere Entwicklung und unser Wohlbefinden und es ist an uns, diese Balance herzustellen. Die regelmäßige Praxis einer Entspannungstechnik kann dazu beitragen.

Eine Entspannungsmethode, die auf dem Prinzip der Wechselwirkung zwischen Anspannung und Entspannung basiert, ist die Progressive Muskelrelaxation (PMR). Wenn Dir Entspannungsmethoden, die sich auf das Fokussieren und Beruhigen des Geistes konzentrieren (Autogenes Training, Meditation etc.) schwer fallen, könnte PMR für Dich geeignet sein. Bei der Progressiven Muskelentspannung kommst Du über den Körper in die Entspannung.

PMR wurde Ende des 20. Jahrhunderts vom US-amerikanischen Arzt Edmund Jacobsen ins Leben gerufen. Sie hat zwei Vorteile: Zum einen wird durch die systematische Anspannung und Entspannung verschiedener Muskelgruppen Deine Wahrnehmung von Entspannung und Anspannung in Deinem Körper geschult. Dies bewirkt, dass Du im Alltag schneller und früher bemerkst, wenn sich Anspannung in Deinem Körper aufbaut – und rechtzeitig entgegenwirken kannst.
Zum anderen bewirkt die in den Übungen vorangehende Anspannung der Muskelgruppen eine tiefere Entspannung derselben beim Loslassen. Außerdem wirkt die Entspannung des Körpers auch entspannend auf den Geist. Dies konnte Jacobsen in seinen Studien belegen.

So viel zur Theorie. Mit der unten eingefügten Audio Datei (Browseransicht) lade ich Dich ein, es einfach einmal auszuprobieren. Solltest Du Gefallen daran finden, mach Dich doch einfach auf die Suche nach einem PMR Kurs in Deiner Nähe oder besorge Dir eine CD, um zuhause zu praktizieren. Auch bei dieser Entspannungsmethode gilt: steter Tropfen höhlt den Stein – wenn Du eine Wirkung erzielen möchtest, heißt es, dranbleiben.

Jetzt aber erstmal viel Spaß beim Ausprobieren.

Deine Birgit

PMR zum Ausprobieren

Muntermacher Musik

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Neulich habe ich mal wieder so richtig „abgetanzt“. Die Musik war genau mein Ding, die Stimmung total gelöst und die Musik hat mich einfach gepackt und bewegt, körperlich und emotional. Und da ist mir wieder bewusst geworden, welche Kraft Musik hat!

Wusstest Du, dass ….

  • Musik verschiedene Wissenschaften fasziniert? Neurowissenschaftler erforschen die Wirkung auf das Gehirn während Psychologen sich mit dem Einfluss auf die Emotionen beschäftigen
  • es bei manchen Marathon Läufen verboten ist, Musik zu hören, weil die aufputschende und motivierende Wirkung dazu führen kann, dass wir Körpersignale überhören oder übergehen?
  • Musik Studien zufolge Stress reduziert und Angstzustände um bis zu 65% lindern kann?
  • Durch Musiktherapie Schmerzen vor, während und nach Operationen gelindert werden können?
  • Musik beim Einschlafen ebenso hilft wie beim Konzentrieren?

Der Einfluss von Musik wird besonders klar, wenn wir einen Blick in die Filmindustrie werfen: überleg mal, wie oft Du schon einen Film gesehen hast, in dem Deine Anspannung ins Unendliche gestiegen ist, obwohl NICHTS zu sehen war, was diese Anspannung hätte verursachen können. Aber die Musik, mit der die Szene untermalt war, hat sofort das entsprechende Gefühl in Dir hervorgerufen.

Oft wählen wir die Musik gemäß unserer aktuellen Stimmung aus. Aber warum nicht diesen Mechanismus nutzen und unsere Musik entsprechend der Stimmung auswählen, die wir brauchen können?

Dank diverser Musik Apps ist das heutzutage leichter denn jeh! Schnell sind Playlists eingerichtet, um Konzentration, Beruhigung, Entspannung, Mut und Selbstbewußtsein oder Motivation in uns hervorzurufen.

Ich habe z.B. eine Playlist mit dem Namen „den Geist weiten“. Darin befinden sich verschiedene Songs, die mich groß, erhebend und mutig denken lassen (wie z.B. „He ’s a Pirate“ von Klaud Badelt) während in „Brain Food“ eher Elektro Klänge zu hören sind, die mich in eine hochkonzentrierte Arbeitstrance versetzen. Und wenn ich mehr Mut brauche, mein Ding zu machen und es durchzuziehen höre ich gerne Queen.

Hast Du auch Munter- oder Mutmacher Musik?

Falls nicht, nutze doch das Wochenende. um Dir entsprechende Playlists zusammenzustellen und probier am besten gleich aus, oib sie wirken 🙂

The Rhythm is gonna get you! Rock on.

Birgit

Von der richtigen Blickführung

Foto: eigene Quelle

„Da ist Dir wohl die Strasse ausgegangen.“

Auf den Spruch hatte ich gerade noch gewartet. Eben hatte ich mich aufgerappelt, noch mit recht zittrigen Knien, und stand auf der Straße irgendwo im Odenwald, mein Motorrad rechts neben mir, ziemlich nah am Graben.

Es ist schon einige Jahre her, aber ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen. Es war meine zweite Motorrad-Saison, ich war also durchaus noch ein Fahranfänger. Dennoch hatte ich bereits viele gute Touren gehabt und versuchte – nicht ohne einen gewissen Ehrgeiz – mitzuhalten mit den anderen Fahrern in unserer Gruppe (die durchweg wesentlich mehr Fahrerfahrung hatten) . Und bis zu dieser Linkskurve lief auch alles ziemlich gut.

Ich glaube, ich bin sie einfach ein wenig zu schnell angegangen – ich bekam Panik, verkrampfte, zog die Bremse, das Motorrad richtete sich auf und fuhr geradeaus – und ich lenkte meinen Blick direkt vor den Vorderreifen auf die Strasse – in der Hoffnung, so die Kontrolle wieder zu gewinnen. Geschwindigkeit hatte ich kaum noch, sie reichte gerade noch aus, einen Leitpfosten zu umfahren – dann rutschte mein Motorrad in die Grünfläche daneben und ich kam auf der Straße zum Liegen.

Die folgenden Wochen und Monate fühlte sich jede Linkskurve irgendwie doof an, und es dauerte eine Weile, bis ich wieder „in den Flow“ kam.

Warum ich das hier schreibe?

Weil mir nach diesem kleinen Unfall eine Sache besonders geholfen hat, wieder in den Flow zu kommen, mein Motorrad gelassen zu lenken und Spaß am Fahren zu haben:

Die richtige Blickführung.

Eine wichtige Regel beim Motorradfahren ist: lenke Deinen Blick immer dorthin, wo Du mit Deinem Motorrad gleich sein möchtest. Geh von der Bremse und lasse die passende Geschwindigkeit und Schräglage zu – der Rest ergibt sich fast von selbst.

Ich finde, das läßt sich wunderbar auf unseren Alltag übertragen.

Gibt es vielleicht ein paar Wünsche und Ziele, die Dir manchmal zu groß erscheinen und die Du Dir deshalb „kaputtbremst“?

Hast Du manchmal vor lauter Kontrollbedürfnis nicht mehr genug Geschwindigkeit, um noch (mit Freude) die Kurve zu kriegen?

Und wo geht Dein Blick hin? Ist er auf Dein attraktives Ziel, das Dich mit Freude anzieht, gerichtet oder versinkt er in der alltäglichen „Geschäftigkeit“?

Kurz und knapp: halte doch Deinen Blick diese Woche mal auf das gerichtet, was Du erreichen möchtest und dann geh einfach von der Bremse!

Enjoy the ride,

Birgit

Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Bewegen – die Feldenkrais Methode

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Bei der Feldenkrais-Methode handelt es sich um eine
körperbezogene Behandlungsform, mit deren Hilfe die Qualität von Bewegungen und Körperhaltungen grundlegend verbessert werden kann. Sie wurde nach ihrem Erfinder, Moshé Feldenkrais, benannt. Moshé Feldenkrais ging davon aus, dass menschliches Denken, Fühlen, Wahrnehmen und Bewegen niemals isoliert anzutreffen sind, sondern gemeinsame „Zutaten“ menschlichen Handelns seien. Bewegung war für ihn Ausdruck der ganzen Person und schien ihm der am besten geeignete Ansatzpunkt, um Verbesserungen auch in den anderen Bereichen zu erreichen.

Die Methode basiert auf Judo, auf der künstlerischen Körperschulung der 1920er Jahre sowie auf Erkenntnissen der manuellen Medizin. Alle unsere Bewegungsmuster werden von unserem Gehirn gesteuert und sind entweder erlernt oder als Reflex vorhanden. Unser Gehirn ist dabei jederzeit in der Lage, die unterschiedlichsten Bewegungen zu erlernen. Und da unser Gehirn sehr ökonomisch funktioniert, müssen wir über die meisten Bewegungen nicht mehr nachdenken, sobald sie zur Routine geworden sind. Leider kann es auf gleichem Weg auch zu nachteiligen Entwicklungen kommen – nämlich dem Erlernen von schädlichen Bewegungsmustern und dem Verlernen von Bewegungen, die wir nicht mehr oder nur noch selten praktizieren (erinnerst Du Dich noch, was Du als Kind alles konntest? Kannst Du heute z.B. noch in die Hocke gehen und auf Deinen Fersen sitzen, ohne nach hinten umzukippen?)
Die so entstehende Dysbalance im Körper manifestiert sich dann häufig in Schmerzen, wobei die Stelle an der wir den Schmerz spüren oft nicht seine Quelle oder Ursache ist.

Die Feldenkrais Methode befähigt dazu, über die Wahrnehmung von Bewegungsabläufen die eigene Bewusstheit und das Spektrum der gesunden Bewegungsabläufe zu erweitern. So können nachteilige Bewegungsmuster gelöst und neue Bewegungsalternativen aufgezeigt werden.

Dies geschieht durch das langsame Ausführen verschiedener Bewegungsmuster – aktiv selbst, oder passiv durch den Trainer. Durch diese bewusste Wahrnehmung der Bewegung beginnt die Veränderung zunächst im Gehirn, das Änderungen in der Steuerung der Motorik vornimmt, die sich dann nach und nach im Bewegungsapparat etablieren. Durch die gesteigerte Körperwahrnehmung und die Bewegungen können so auch Verspannungen abgebaut werden.
Besonders wenn Schmerzen auf Funktionsstörungen des Bewegungsapparates zurückzuführen sind, können diese durch die Feldenkrais-Methode gelindert werden.

Die Feldenkrais-Methode wird sowohl im Gruppen- als auch Einzelunterricht angeboten – oft auch an Abendakademien oder Volkshochschulen.

Solltest Du das Gefühl haben, dass Dein Körper außer Balance ist, könnte die Feldenkrais-Methode vielleicht das Richtige für Dich sein.

Bleib beweglich!

Herzlichst,

Deine Birgit

Kleine Helferchen

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Neulich habe ich wieder gedacht: was wäre ich ohne meine kleinen Helferchen! Die Flut der Informationen, Ideen, Aufgaben, E-mails, Vorhaben… wie kann man ihr mit Gelassenheit begegnen?Wie den Überblick behalten über all die Dinge, die zu Erledigen sind und gleichzeitig das eigene Wohlbefinden und die eigenen Ziele im Auge behalten?

Da ich gerne und viel aufschreibe – und genauso gerne und viel unterwegs bin – nutze ich verschiedene Apps und Programme, um „mein Leben zu organisieren“.

Dinge aufzuschreiben und sie notiert zu wissen entlastet das Kurzzeitgedächtnis und schafft Raum für Kreativität und Gelassenheit.

Deshalb habe ich heute eine Liste meiner kleinen Helferchen mitgebracht.

Vielleicht ist ja was für Dich dabei?

Aufgaben, Projekte, Ideen

  1. ToDoist
Bildergebnis für todoist

Aufgaben App. ToDoist lässt dich durch das Aufsetzen von verschiedenen Projekten (Listen) und das Etikettieren der Aufgaben („auf Antwort warten“ etc.) perfekt individualisieren. Die Aufgaben können nach 4 verschiedenen Prioritäten sortiert werden. Aufgaben-Wiederholungen können ebenso eingestellt werden wie Erinnerungen und innerhalb der Aufgaben können Kommentare und Dateien. Funktioniert auf PC und Mobilgeräten.

  1. Trello

Perfekte App, um Projekte zu planen oder zu verschiedenen Projekten Ideen zu sammen. In Trello kannst Du Deine Ideen und Gedanken in verschiedenen Boards organisieren („Küchenrenovierung“, „Sommerurlaub“). Innerhalb der Boards können Listen angelegt und Materialien und Ideen gesammelt werden. Funktioniert auf PC Und Mobilgeräten.

Notizen, Gesprächsnotizen, Ideen, Tagebuch

  1. OneNote

Für erste Notizen, Ideen, Entwürfe oder Gesprächsnotizen verwende ich seit geraumer Zeit mit viel Freude die Windows App OneNote. In ihr lassen sich Noitzbücher anlegen, innerhalb derer wiederum Abschnitte und einzelne Seiten angelegt werden können. OneNote funktioniert auf Desktop und Mobilgeräten und kann auch Offline verwendet werden. In OneNote tippe ich z.B. Entwürfe für meine Blog Artikel.

  1. Diaro App

Seit ich denken kann, schreibe ich Tagebuch. Diaro ist für mich die perfekte App hierfür – ebenfalls auf Mobilgeräten und PC nutzbar. Diaro erstellt Einträge mit Tagesdatum, wenn gewollt, wird der Ort ebenfalls hinzugefügt und es lassen sich Bilder einfügen. Du kannst Ordner anlegen und die Einträge so sortieren oder ihnen ein vor Dir erstelltes Etikett zuteilen. Zusätzlich lässt sich die Stimmung erfassen. Eine schöne Möglichkeit, z.B. jeden Tag 3 Dinge aufzuschreiben, die gute gelaufen sind oder für Du dankbar bist.

Wohlbefinden

  1. 7 Mind

Meditations-App; in der Basisversion bietet Seven Mind Einführungen in die Meditation sowie verschiedene kürzere und längere Meditationen.

  1. Achtsamkeit:

App mit geführten Achtsamkeitsmeditationen; es ist aber auch möglich, sie für die Stille Meditation zu nutzen und einen Gong zu Beginn und Ende einzustellen; ebenfalls lassen sich verscheidenen Hintergrund-Töne einstellen. Wer mag, kann sich auch täglich Achtsamkeitshinweise schicken lassen.

Gewohnheiten

  1. Habit Bull

In Habit Bull kannst Du gewünschte Gewohnheiten eingeben und nachverfolgen, wie gut Du am Ball bist. So gelingt es, mit schlechten Gewohnheiten aufzuhören und sie durch neue zu ersetzen.

  1. Happiness Accelerator

Die Happiness Accelerator App liefert Dir täglich Tipps, wie Du mehr Freude und Wohlbefinden erlangen kannst. Momentan nur auf Englisch verfügbar.

  1. MyFitness Pal

Wenn Du Deine Essgewohnheiten analysieren und umstellen möchtest, kann Dir MyFitness Pal behilflich sein. Durch Eingabe Deiner Mahlzeiten behältst Du den Überblick über Nährstoffe und Kalorien und kannst auch ein tägliches Kalorien-Ziel eingeben, falls Du abnehmen möchtest. MyFitness Pal läßt sich mit verschiedenen Fitness Apps verbinden.

Und nicht vergessen: die genannten Helferchen sind dazu da, zur Ruhe zu kommen. Also auch wenn sie im Handy gespeichert sind – Offline Zeit nicht vergessen!

Keep cool,

Birgit